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  • steinbeiss

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Re: Islamkritik nicht "rassistisch"?

tallinn schrieb am 31. August 2015 13:13


> "Wenn ich den Islam kritisiere, urteile ich doch nicht über
> Menschen."

> Aber IMHO ist es gar nicht möglich, den Islam zu kritisieren, ohne
> dabei ein Urteil über seine Anhänger zu sprechen.

Warum soll das nicht möglich sein? Der Islam ist eine Zeichen- und
Diskurseproduktion wie jede andere auch. Die kannst du kritisieren
wie jede andere auch. Du kannst entsprechend auch Christentum oder
den Marxismus, was auch immer kritisieren. Regel: Sobald Zeichen
vorliegen, sind sie kritisierbar. So, wenn jetzt "Anhänger" einer
Diskursproduktion die Kritik auf sich beziehen, nicht aber auf die
Diskursproduktion, dann ist das definitiv ihr Problem, da müssen sie
durch (und wir, also Leute, deren Kultur schon ein paar Intervalle
weiter ist, natürlich auch). Meistens steckt dahinter der
Versuch/Zwang, die Diskursproduktion zu tabuisieren und jegliche
Kritik im Keim zu ersticken. Mit diesem Zwang können wir natürlich
nichts mehr anfangen.
Natürlich machen solche Leute auf sich aufmerksam, weil sie nicht in
eine Zivilisation passen, die alle Zeichen als menschliche
Produktionen enttabuisiert und der Kritik zugänglich gemacht hat.
Wir leben im Zeitalter der Semiotik, der entmystifizierten Zeichen.
Manche eben noch nicht, und andere auf bedenkliche Art noch nicht.
sozusagen noch gar nicht.


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