the observer schrieb am 31. August 2015 10:20
Ich antworte mal nur auf diesen Teil, weil das vermutlich auch die
Antwort auf Deinen restlichen Beitrag ist:
> Wie ist das nun mit Deinem Kollegen? Nähe schafft Vertraulichkeit;
> das ist das große Problem dabei. Wie würdest Du also über die gleiche
> Person urteilen, würdest Du nicht mit ihr zusammenarbeiten?
Meine Meinung über ihn wäre exakt dieselbe. Genauso, wie ich mit ihm
zusammenarbeite, würde ich ihn auch freundlich im Hausflur grüßen
oder am Gartenzaun über die Rasenpflege philosophieren. Ich würde ihm
weiterhin nur das Beste wünschen und ansonsten nicht viel Kontakt
haben, denn unsere Einstellungen sind offensichtlich nicht
kompatibel.
Damit greife ich ihn aber nicht als Mensch an, und genau das scheint
es zu sein, was Herr Bax erwartet: Die Ideologie teilt Menschen
strikt nach "Freund" und "Feind" ein und es gibt keinen Raum für
Differenzierung.
> Und würde
> Dein Urteil über Deinen Kollegen erhalten bleiben, würde er seinen
> Ansichten auch entsprechende Taten folgen lassen?
Taten sind etwas anderes als Ansichten. Ich bin Verfechter der
Meinungsfreiheit - nicht der "Tatfreiheit".
Aber selbst an dieser Stelle würde ich zwischen der Tat und der
Ideologie unterscheiden (und Herr Bax vermutlich nicht). Wenn die
Antifa eine Innenstadt zerlegt, dann sage ich nicht, dass
Sozialkritik oder linkes Gedankengut eine gewalttätige Ideologie
wäre, sondern ich lehne die Gewalt ab - und damit jeden einzelnen
Täter, aber nicht "die Linken". Wenn die Bibel voller
Gewaltphantasien gegen Ungläubige ist und ihre Anhänger milde
lächelnd Pflegeheime betreiben, dann lehne ich die Bibel ab und
bewundere die Gläubigen für ihr Engagement.
Es gibt für mich einen großen Unterschied zwischen Ideologie, Meinung
und Taten, auf den man nicht oft genug hinweisen kann. Auch wenn sie
sich gegenseitig bedingen halte ich es für falsch, diese Dinge
gleichzusetzen.
Ich antworte mal nur auf diesen Teil, weil das vermutlich auch die
Antwort auf Deinen restlichen Beitrag ist:
> Wie ist das nun mit Deinem Kollegen? Nähe schafft Vertraulichkeit;
> das ist das große Problem dabei. Wie würdest Du also über die gleiche
> Person urteilen, würdest Du nicht mit ihr zusammenarbeiten?
Meine Meinung über ihn wäre exakt dieselbe. Genauso, wie ich mit ihm
zusammenarbeite, würde ich ihn auch freundlich im Hausflur grüßen
oder am Gartenzaun über die Rasenpflege philosophieren. Ich würde ihm
weiterhin nur das Beste wünschen und ansonsten nicht viel Kontakt
haben, denn unsere Einstellungen sind offensichtlich nicht
kompatibel.
Damit greife ich ihn aber nicht als Mensch an, und genau das scheint
es zu sein, was Herr Bax erwartet: Die Ideologie teilt Menschen
strikt nach "Freund" und "Feind" ein und es gibt keinen Raum für
Differenzierung.
> Und würde
> Dein Urteil über Deinen Kollegen erhalten bleiben, würde er seinen
> Ansichten auch entsprechende Taten folgen lassen?
Taten sind etwas anderes als Ansichten. Ich bin Verfechter der
Meinungsfreiheit - nicht der "Tatfreiheit".
Aber selbst an dieser Stelle würde ich zwischen der Tat und der
Ideologie unterscheiden (und Herr Bax vermutlich nicht). Wenn die
Antifa eine Innenstadt zerlegt, dann sage ich nicht, dass
Sozialkritik oder linkes Gedankengut eine gewalttätige Ideologie
wäre, sondern ich lehne die Gewalt ab - und damit jeden einzelnen
Täter, aber nicht "die Linken". Wenn die Bibel voller
Gewaltphantasien gegen Ungläubige ist und ihre Anhänger milde
lächelnd Pflegeheime betreiben, dann lehne ich die Bibel ab und
bewundere die Gläubigen für ihr Engagement.
Es gibt für mich einen großen Unterschied zwischen Ideologie, Meinung
und Taten, auf den man nicht oft genug hinweisen kann. Auch wenn sie
sich gegenseitig bedingen halte ich es für falsch, diese Dinge
gleichzusetzen.