berufskonsument schrieb am 31. August 2015 10:42
> the observer schrieb am 31. August 2015 10:20
> Ich antworte mal nur auf diesen Teil, weil das vermutlich auch die
> Antwort auf Deinen restlichen Beitrag ist:
> > Wie ist das nun mit Deinem Kollegen? Nähe schafft Vertraulichkeit;
> > das ist das große Problem dabei. Wie würdest Du also über die gleiche
> > Person urteilen, würdest Du nicht mit ihr zusammenarbeiten?
> Meine Meinung über ihn wäre exakt dieselbe. Genauso, wie ich mit ihm
> zusammenarbeite, würde ich ihn auch freundlich im Hausflur grüßen
> oder am Gartenzaun über die Rasenpflege philosophieren. Ich würde ihm
> weiterhin nur das Beste wünschen und ansonsten nicht viel Kontakt
> haben, denn unsere Einstellungen sind offensichtlich nicht
> kompatibel.
> Damit greife ich ihn aber nicht als Mensch an, und genau das scheint
> es zu sein, was Herr Bax erwartet: Die Ideologie teilt Menschen
> strikt nach "Freund" und "Feind" ein und es gibt keinen Raum für
> Differenzierung.
Das Problem Deiner Auffassung ist, daß Du einerseits des Autors
Meinung als Ideologie kritisierst, andererseits die Auffassung Deines
Kollegen für Dich keine Ideologie zu sein scheint. Ich habe das
Gefühl, Ideologie ist für Dich ein sehr eng abgesteckter Begriff, der
sich darüberhinaus nur auf einen eng begrenzten Bereich erstreckt.
Vielleicht habe ich das auch nur falsch aufgefaßt; für mich sieht es
aber so aus, daß Du zweierlei Maß anlegst an den Autor und an Deinen
Kollegen, was Meinungen betrifft.
> > Und würde
> > Dein Urteil über Deinen Kollegen erhalten bleiben, würde er seinen
> > Ansichten auch entsprechende Taten folgen lassen?
> Taten sind etwas anderes als Ansichten. Ich bin Verfechter der
> Meinungsfreiheit - nicht der "Tatfreiheit".
Das finde ich auch für in Ordnung. Ich hoffe nur, daß Du nicht der
Meinung bist, Redefreiheit bedeute auch Narrenfreiheit oder Freiheit
vor dem Gesetz.
> Aber selbst an dieser Stelle würde ich zwischen der Tat und der
> Ideologie unterscheiden (und Herr Bax vermutlich nicht).
Du unterschätzt doch nicht etwa die Macht des Wortes? Was ist denn
Deiner Meinung nach das Gefährlicher von beiden?
> Es gibt für mich einen großen Unterschied zwischen Ideologie, Meinung
> und Taten, auf den man nicht oft genug hinweisen kann. Auch wenn sie
> sich gegenseitig bedingen halte ich es für falsch, diese Dinge
> gleichzusetzen.
Worin besteht denn Deiner Überzeugung nach der Unterschied zwischen
Meinung und Ideologie?
> the observer schrieb am 31. August 2015 10:20
> Ich antworte mal nur auf diesen Teil, weil das vermutlich auch die
> Antwort auf Deinen restlichen Beitrag ist:
> > Wie ist das nun mit Deinem Kollegen? Nähe schafft Vertraulichkeit;
> > das ist das große Problem dabei. Wie würdest Du also über die gleiche
> > Person urteilen, würdest Du nicht mit ihr zusammenarbeiten?
> Meine Meinung über ihn wäre exakt dieselbe. Genauso, wie ich mit ihm
> zusammenarbeite, würde ich ihn auch freundlich im Hausflur grüßen
> oder am Gartenzaun über die Rasenpflege philosophieren. Ich würde ihm
> weiterhin nur das Beste wünschen und ansonsten nicht viel Kontakt
> haben, denn unsere Einstellungen sind offensichtlich nicht
> kompatibel.
> Damit greife ich ihn aber nicht als Mensch an, und genau das scheint
> es zu sein, was Herr Bax erwartet: Die Ideologie teilt Menschen
> strikt nach "Freund" und "Feind" ein und es gibt keinen Raum für
> Differenzierung.
Das Problem Deiner Auffassung ist, daß Du einerseits des Autors
Meinung als Ideologie kritisierst, andererseits die Auffassung Deines
Kollegen für Dich keine Ideologie zu sein scheint. Ich habe das
Gefühl, Ideologie ist für Dich ein sehr eng abgesteckter Begriff, der
sich darüberhinaus nur auf einen eng begrenzten Bereich erstreckt.
Vielleicht habe ich das auch nur falsch aufgefaßt; für mich sieht es
aber so aus, daß Du zweierlei Maß anlegst an den Autor und an Deinen
Kollegen, was Meinungen betrifft.
> > Und würde
> > Dein Urteil über Deinen Kollegen erhalten bleiben, würde er seinen
> > Ansichten auch entsprechende Taten folgen lassen?
> Taten sind etwas anderes als Ansichten. Ich bin Verfechter der
> Meinungsfreiheit - nicht der "Tatfreiheit".
Das finde ich auch für in Ordnung. Ich hoffe nur, daß Du nicht der
Meinung bist, Redefreiheit bedeute auch Narrenfreiheit oder Freiheit
vor dem Gesetz.
> Aber selbst an dieser Stelle würde ich zwischen der Tat und der
> Ideologie unterscheiden (und Herr Bax vermutlich nicht).
Du unterschätzt doch nicht etwa die Macht des Wortes? Was ist denn
Deiner Meinung nach das Gefährlicher von beiden?
> Es gibt für mich einen großen Unterschied zwischen Ideologie, Meinung
> und Taten, auf den man nicht oft genug hinweisen kann. Auch wenn sie
> sich gegenseitig bedingen halte ich es für falsch, diese Dinge
> gleichzusetzen.
Worin besteht denn Deiner Überzeugung nach der Unterschied zwischen
Meinung und Ideologie?