cdte schrieb am 15.10.2021 13:40:
Ja, früher wurden die alten in ihren Familien gepflegt.
Ja früher. Dir ist schon klar, wann dieses "früher" war und wie "damals" die Familienverbände ausgesehen haben? Oder schwafelst Du gerade nur von einem imaginierten vergangenen "goldenen Zeitalter"?
Heute waren ja alle berufstätig sein, jammern dann aber rum, dass es Geld kostet die alten zu pflegen, unter Umständen mehr, als man verdient.
Nimm Dir bitte diesen einen Moment Zeit, um mal ein Bisschen weiter zu denken, als nur von der Tapete bis zur Wand. Das Problem ist nicht, dass alle unbedingt berufstätig sein wollen (zumindest verstehe ich Deine etwas bizarre Formulierung dahingehend), sondern dass alle das müssen. Oder glaubst Du ernsthaft, dass ein Durchschnittsverdiener alleine tatsächlich den Lebensunterhalt für eine komplette Familie plus den Kosten für die Pflege zu Hause (ja, das kostet auch viel Geld) plus den Kosten für eine entsprechend geeignete Immobilie stemmen kann?
Da kann man doch theoretisch auch gleich zu Hause bleiben, anstelle die Kosten anderen Familien aufzubürden, die dies mit ihren Steuern bezahlen sollen.
Punkt eins: Über das Thema können wir uns gerne noch mal unterhalten, wenn Du Deine alten Eltern daheim pflegst und zumindest den Ansatz einer Ahnung hast, wie anstrengend und fordernd Pflegearbeit ist und welche Fachkenntnisse dafür vonnöten sind. Insbesondere Dann, wenn Du keine professionelle Distanz zum Klienten wahren kannst, weil es sich dabei um einen Angehörigen handelt und Du 24/7 im "Dienst" bist, ohne dass Du nach Feierabend ein paar Stunden abschalten kannst.
Punkt zwei: seit wann werden Pflegekosten aus Steuermitteln bezahlt?
Punkt drei: hast Du schon mal denBegriff "Solidargemeinschaft" gehört und auch verstanden, was damit gemeint ist?