Richtigstellungen zu Fehlannahmen des Autors:
1. Das Problem zu Beginn des Jahrtausends war nicht strukturelle Massensrbeitslosigkeit unter Hochqualifizierten sondern strukturelle Massensrbeitslosigkeit unter Geringqualifizierten. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Das Problem konnte somit nur durch Schaffung vieler neuer Arbeitsplätze für Geringqualifizierte gelöst werden. Genau das war das Ziel der Agenda 2010, und genau das wurde geliefert.
2. Wenn das Lohnniveau gestiegen wäre, dann hätte das Rentenniveau entsprechend steigen müssen. Ohne Erhöhung des Beitragssatzes wäre die demografische Lücke somit ähnlich groß wie heute.
3. Niemand bestreitet, dass man die demografische Lücke im Rentensystem theoretisch auch durch massive Erhöhungen des Beitragssatzes kompensieren könnte. Allerdings wandern schon heute viele hochqualifizierte Deutsche lieber in Staaten mit weniger ausbeuterischen Sozialabgaben aus.
4. Wer sagt denn eigentlich, dass eine massive Erhöhung der Beitragssätze überhaupt vom sogenannten Generationenvertrag abgedeckt wäre? Die vorherigen Generationen haben schließlich auch nicht so hohe Beiträge gezahlt. Woraus genau folgt, dass zukünftige Generationen verpflichtet sind, um Probleme zu lösen, die von den bereits verrenteten Generationen verursacht wurden, weil diese ihr Geld und ihre Zeit lieber in andere Dinge als das Großziehen von Kindern investiert haben?
5. Menschen haben sich noch nie allein deswegen ausreichend reproduziert, weil es soviel Freude bereitet, Kinder großzuziehen. Dies ist ein Ammenmärchen, dass Eltern ihren Kindern erzählen, damit diese sich geliebt fühlen. Wenn die Geburtenrate steigen soll, muss Kinderlosigkeit wieder materielle Nachteile für das Individuum haben so wie es vor der Einführung der Rentenversicherung durch Bismarck war.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.10.2023 12:30).