Ansicht umschalten
Avatar von DcPS
  • DcPS

mehr als 1000 Beiträge seit 19.02.2018

Bis das drr letzte Dienst uns scheidet!

Schon mal gehört, daß eine OP-Schwester 25 Stunden pausenfrei operieren mußte (schnell mal kurz zu Toilette ist wahrlich keine Pause, oder?). Kann passieren, bei Winterzeitumstellung. Ist passiert. Ohne daß eine Notsituation vorlag. Es hat einige Jahre gebraucht, bis der Geschäftsführer der betreffenden Uni-Klinik mit seiner Clique entlassen wurde, wegen Ansichtsdifferenzen.
Um zu verstehen, was das bedeutet: wer hat sich 25 Stunden so unter Kontrolle, in recht warmer Umgebung keine Bewegung zu machen, die die Sterilität durchbricht? Für Ärzte ist zumindest offiziell nach 12 Stunden Feierabend - aber nicht fürs Personal.
Zugegeben, es gibt auch Pflegedienstpöstchen, die nach 8 Stunden ganz geregelt und kaum belastet für fast das gleiche Geld nach Hause gehen (manchmal sogar mehr).
Aber wer hält 45 Jahre in der gewünschten Arbeitsintensität durch? Bürokräfte eventuell eher? Schwer zu entscheiden, und genau deshalb gibt es eine Altersgrenze bei der Rente.

Ein statistischer Wert. Wer noch arbeiten kann, (30 % scheiden wohl schon vorher aus, geschätzt), sollte das tun. Ein Mehr an Rentenleistung oder eine Befreiung vom Rentenbeitrag ist dann schlichtweg nicht gerechtfertigt. Rente bekommt, wer nicht arbeiten kann, nach 45 Jahren in seinem Beruf? Dann sterben die Menschen auf Arbeit - in Japan z.B. wegen Überarbeitung recht zeitig. So geht es also wohl nicht.
Wer möchte, daß Menschen länger arvbeiten, muß die Arbeitsintensität und Belastung so herunterfahren, daß Menschen in ihrem Beruf noch im Alter tätig sein können. Ein Hinweis: ich halte das gesamtgeselschaftlich für unmöglich, weil ja Arbeirskräfte immer weniger werden. Es gelingt nur, wenn Entschleunigungseffekte hintereinander über 40 Jahre hinweg gesteigert würden. Das widerspricht aber dem Kapitalismus, seinem Wachstumszwang, Es nutzt aber der Umwelt, dem Klima. Bedeutet aber gleichzeitig viele Veränderungen in der Lebensweise (Reisen fallen massiv weg), Services dauern länger oder fallen weg) und der Arbeitsorganisation.
Es steht zu befürchten, daß die Menschen all diesen Änderungen schlichtweg mit passiver Arbeitsverweigerung begegnen, sollte das Rentenalter erhöht werden. Welche lockenden Ziele sollten denn vorhanden sein - wenn man erst wegen Gebrechlichkeit verrentet wird, die Arbeitszeit keinen Ausgleich mehr bietet? Ich wage die Vorraussage, daß dies zur deutlichen Zunahme "freiwilligen" Ablebens führt (man sehe sich da mal die heutigen Wunschbegründungen an). Das Klima wird die Menschheit bis 2200 etwa auf ein Sechzehntel reduzieren, momentan peilen wir ja bereits etwa 4,3° für 2100 an. Um den Lebensstandard zu halten, müssen Menschen dann über 200 Jahre arbeiten? Illusorisch, die Natur läßt sie im Gegenteil ener sterben.

Laßt mal die Rentenregelung, wie sie ist; sorgt für mehr einheimische Kinder. Das ist die Ursache für unser Rentenproblem: Man vergaß, daß nur wer Kinder hat und Beiträge zahlt, Rente erhalten kann. Demzufolge gibt es für Kinderlose nur 50% des Rentenwerts, pro Kind 25% mehr. Statistisch kann der Staat dann problemlos die Babyboomer rentenversorgen statt rentenbestrafen, während "kinderlose Nassauer" eben das dadurch anschaffbare Vermögen einsetzen müssen, um über die Runden zu kommen (Pech hat nur, wer das zu Lebzeiten verpraßt hat).
Man kann also ganz einfach durch eine begründbare Gesetzesänderung ohne verfasungsrechtliche Bedenken die Rente sichern. Fremde ins Land holen, um mehr Arbeitskräfte zu haben, schafft aber nur eine Situation wie in den USA - keine gute Lösung.
Veränderungen müssen im Arbeitsmarkt erfolgen. Besteuerung nicht notwendiger Firmen für nichtfamiliäre Arbeitskräfte, die jeglichen Gewinn verhindern, um Arbeitskräfte für essentielle Bereiche "freizuschaufeln", die mit den dadurch gewonnenen Geldern ihrem gesellschaftluchen Wert entsprechend gestützt werden, das wäre ein Weg. Also ein geregelter Arbeitsmarkt, in dem es nur für Verwandte ersten und zweiten Grades Ausnahmen in Privatfirmen gibt.
Der öffentliche Sektor kann so garantiert werden, der Private wird nicht mehr so wie bisher Gewinne einfahren können, weil Arbeitskräfte ebenso wie Ressourcen geplant werden müssen. Es bleibt Marktwirtschaft, aber Geld allein verliert an Bedeutung. Weniger Kapitalismus, aber auch kein Sozialismus; gearbeitet werden muß. Nur eben geplant - sollte ein Familienunternehmen essentiell werden, wird man es unterstützen müssen.
Ein eher selten zu erwartender Fall, wenn die Wirtschaft allgemein weniger Energie und Material und Menschen zur Verfügung hat und es immer wärner wird.

Darüber sollten wir reden, nicht über das Rentenalter!

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.05.2023 14:52).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten