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Avatar von flack
  • flack

mehr als 1000 Beiträge seit 17.07.2000

Merkt das keiner?

Ich verstehe nicht warum niemand (außer mir? ) bemerkt, das der Gesetzgeber schon sehr viel dafür getan hat, das ältere trotz(!) Renten Bezug weiterarbeiten, also nicht in Frührente gehen.
Für Frührentner bedeuteten schon kleine Hinzuverdienste von 500 Euro im Monat erhebliche Kürzung der Rente. Diese erfolgte in harten Stufen
um 1/3, 2/3, Alles.
Ein Euro zuviel und die Komplette Rente war weg.
Darum hieß es früher "man geht in Rente".
Es hatte einfach keinen Sinn sich den Tag mit Arbeit zu Verderben wenn die Rente um mehr als das was man hinzuverdiente gekürzt wurde.
Das wurde gemacht, damit die Rentner den jungen Leuten die Arbeitsplätze freimachten. Frührenten wurden aus diesem Grund auch staatlich gefördert.

Inzwischen hat sich sich die Situation umgekehrt.
Es sind die Frauen, die hätten in den 90er Jahren die Kinder gebähren können, ab den 60ern gar nicht geboren worden.
Es fehlen also junge Leute.
Daher würde die Frühvertretung abgeschafft.

Ganz schlimm wurde der Personal Mangel mit Corona.
Dort wollte/ musste man Pflegepersonal und Ärzte etc. aus dem Ruhestand holen.
Die waren natürlich nicht bereit für 500 Euro zu arbeiten oder ihre Rente für das Allgemein Wohl zu opfern oder kostenlos, ehrenamtlich zu arbeiten.
Was tun?
Der Gesetzgeber hat einfach das Gesetz geändert.
Der Hinzuverdienst wurde nur noch berücksichtigt, wenn er 42000 Euro im Kalender Jahr übertraf (vorher 12x500=6000) und nur das, was diesen Betrag übertraf wurde zu 40% von der Rente abgezogen.
Im Jahr drauf war diese Grenze 46000 erhöht. Da das Arbeit machte (die EDV der Rentenanstalten lassen sich nicht so schnell umstellen) wurde im Koalitionsvertrag vereinbart, das dieses "verstetigt" werden soll. Da ist jetzt, 2023 erfolgt.
Wer als Frührentner eine Teilrente bekommt, kann so viel hinzuverdienen wie er bekommt, ohne das ihn das von der Rente abgezogen wird.
Klingt komplett irre, ist aber so.
Für den Staat hat es mehrere Vorteile
- Die Rente zählt als Einkommen und so muss der hinzuverdienende Rentner heftig Steuerzahlen, da er voll in die Progression rutscht.
- Der Rentner hat keinen Anspruch mehr aus dem Arbeitslosen Geld etc. Es wäre zum einen eine doppelte sozial Versorgung zum anderen ist er ja versorgt und der Hinzuverdienst ja nur bei nachgefragten Jobs erwünscht
- Der Arbeitgeber spart seinen Anteil für die Arbeitslosen Versicherung (die er natürlich am den Rentnern auszahlen könnte..)
- Der Rentner erscheint nie wieder als Arbeitsloser in der Statistik.

Also nochmal:
Wer Frührentner werden kann, muß seinen Job nicht kündigen, nur weil er seine Rente beantragen will.
Man "geht nicht in Rente" sondern man "bezieht Teilrente".

Er kann in seinem alten Arbeitsvertrag weiter arbeiten,
Dem Chef geht das Null(!) an. Es ist einzig die Entscheidung des Mitarbeiters.

Mancher unseriöse oder dummdreiste Chef bietet seinem Mitarbeiter einen neuen Vertrag an.
Mit schlechteten Bedingungen, Logo. Das ist ein höchst unseriöses Begehren, ein Versuch die Unwissenheit desvMitarbeiter auszunutzen.

Also wer nicht befürchten muß das er bald arbeitslos wird wende sich an die für ihn Zuständige Rentenstelle und mache sich dort kundig. Und Stelle dort den Antrag. Den Arbeitgeber geht es nichts an.
Wenn der Bescheid erfolgt ist, bekommt er von der Krankenkasse die Informationen, das der Mitarbeiter nun in einer anderen Klasse ist und welche Beiträge abzuführen sind.
Er wird dem Arbeitnehmer keine Beiträge zur Arloversicherung anziehen und seinen schwer verdienten Anteil daran mühsam auf dem Golfplatz oder seiner Yacht verjuxen, der Arme.
Das größte Risiko besteht m.W. darin daß die Firma Kurzarbeitergeld zahlen muss oder Pleite macht.
Das kratzt den Rentner ja nicht mehr.

Natürlich gilt das für alle Arbeitnehmer, nicht nur denen im Gesundheitswesen.

Natürlich laufen weitere Renten-Punkte durch den Hinzuverdienst auf.
Natürlich steht dem Mitarbeiter frei, seine Arbeitszeit zu verkürzen, weil die zusätzliche Steuerlast das versüßt.

Es könnte sein das die Firma unbedingt die teueren alten Mitarbeiter loswerden will und eine freiwillige Frührente anbietet. M.W. kann man trotzdem seine Rente beziehen...
Wenn man 3:3 Jahre verbockt hat man die letzten 3 Jahre seinen reduzierten Arbeits Lohn und die Rente.

Das ganze ist rel. Verwickelt.
Wahrscheinlich lohnen sich die 500 Euro, die ein freier Rentenberater verlangte.
Z.b. auch, weil inzwischen die Erwerbsunfähigkeits Rente merklich über der Altersrente liegt.

Was auch klar sein sollte:
Wer eine Alters Rente bezieht, kann hinzuverdienen so viel er mag. Er muss nur etwas mehr Steuern zahlen, da ihn ja die Rente in der Progression hochschiebt.

Das ganze gilt m.W. nur für Personen, die früher in Rente gehen können.(das soll ja vermindert werden)

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