Mittlerweile muss man besonders vorsichtig sein, wenn man kritische Anmerkungen im Zusammenhang mit dem russischen Überfall auf die Ukraine machen möchte. Die Schere im Kopf formuliert immer mit, weil sich offenbar auch die "Moderation" dem öffentlichen Druck nicht entziehen kann, der auf alle ausgeübt zu werden scheint, die nicht einseitig-stromlinienförmig das westlich-amerikanische Narrativ bedienen und differenziertere Ansätze favorisieren. Selbst (?) TELEPOLIS schein in dieses Fahrwasser zu geraten.
Die Politik, die jetzt einen Paradigmenwechsel betreibt (Aufrüstung, Kürzungen im Renten- und Sozialbereich, und das vor dem Hintergrund einer gallopierenden Inflation), soll offenbar nicht daran erinnert werden, dass sie es war, die Jahrzehnte lang mit dazu beigetragen hat, dass die schreckliche Situation entstanden ist, die die Menschheit in eine äußerst gefährliche Situation manövriert. Wer heute der westlichen Diplomatie ein Komplettversagen vorwirft (NATO-Osterweiterung, Ausgrenzung Russlands etc.), wird als Netzbeschmutzer betrachtet und sollte besser nicht äußern, dass den auf unserer Seite (Mit-) Verantwortlichen das Vertrauen entzogen werden sollte. Ob die Diagnose "Totalversagen" stimmt oder gar "das war als kalkuliertes Risiko" so geplant - wer zahlen muss, liegt auf der Hand. Wenn der allerschlimmsten Fall eintritt, jedermann.
Die Begründung, ein Leben in Freiheit (ist hier die die Version westlich-liberal gemeint?) sei jedes Opfer wert, überzeugt so wenig wie das Leugnen geopolitischer Realitäten, die im Vorfeld eigentlich einen vorsichtigeren Umgang mit russischen Befindlichkeiten erfordert hätten. Insbesondere die Strategie der Grünen, die man schon 2014 auf dem Maidan erkennen konnte, macht fassungslos.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.04.2022 11:59).