Die zum 1. Juli 2022 angekündigten Rentenerhöhungen von 5,35 Prozent (West) bzw. 6,12 Prozent (Ost) werden in den meinungsbeherrschenden Medien als üppig und für die Beitragszahler untragbar kommentiert. Was tut es da zur Sache, dass die Inflation mittlerweile die Sieben-Prozent-Marke durchbricht und damit reale Rentensenkungen zu erwarten sind.
Hinzu kommt, dass der Staat frech über die fortgesetzte unzureichende Anpassung der Eckwerte im Steuertarif AKA kalte Progression einen Teil der großzügig gewährten "Erhöhung" auf dem Papier am Ende auch noch mehr Steuern kassiert als ihm zusteht.
Bei einer Teuerungsrate von 7% (wahrscheinlich werden es aufs Jahr gerechnet eher 10%) müssten sämtliche fixen Geldbeträge im Steuer- und Abgabenrecht und bei Sozialleistungen (Bafög, Hartz-4) um genau diesen Faktor angehoben werden.
Konkret für die Rentner bedeutet das, dass im Wechselspiel zwischen Teuerung und Rentenerhöhung und der unzureichenden Anpassung der Eckwerte im Steuertarif immer mehr Rentner steuerpflichtig werden oder immer höhere Steuersätze zahlen müssen. Wobei die Mehrheit der heutigen Rentner ihre Rentenbeiträge ja bereits aus versteuertem Einkommen bezahlt hat und demnach versteuertes Geld, was ihnen vom Staat für seine Altersvorsorge zwangsweise vom Lohn abgehalten wurde, noch einmal versteuern müssen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.04.2022 07:51).