TP1024 schrieb am 6. März 2007 2:33
> Und das ist auch OK. Aber wenn auch die eigentliche Arbeit - wie in
> den Geisteswissenschaften - ebenfalls fast nur aus derartiger
> Quellenarbeit besteht, dann läuft da etwas schief. Dann habe ich
> jedenfalls sofort den Verdacht, dass dort die Abschreiber von den
> Abschreibern abschreiben und am Ende Hypothesen auf Hypothesen
> aufbauen und *dann* würde ich mir sehr wünschen, dass wirklich mal
> einer bei Adam und Eva anfängt um einmal zu sehen, ob dieses
> Kartenhaus weiter unten auch noch Karten hat, manche sind da wohl
> eher Luftschlösser. (Bildung, Verhaltensforschung etc. dort nimmt man
> einfach an, dass alles in früheren Studien gestimmt hat, übernimmt
> deren Ergebnisse und arbeitet sie in die nächsten Studien mit ein.
> Redundanz gleich Null, Fehlerquellen fast unzählbar ...)
>
> Der Vorteil der Naturwissenschaften ist ja, dass die meisten
> Experimente zur genaueren Messung wiederholt werden und dass Gesetze
> immer wieder überprüft werden und nur auf wirklich felsenfestem
> Untergrund dann als gegeben hingenommen werden. (Also zumindest in
> weit höherem Massstab als z.B. in der Psychologie und
> Verhaltensforschung. Feynman hat sich darüber ja doch 1-2 mal
> ausgelassen. ;-) Wobei die Naturwissenschaften da auch keine
> Blütenweisse Weste haben.)
Schon wieder so ein Naturwissenschaftler, der keine Ahnung hat, aber
munter drauflos poltert?
Erstens: "Bildung, Verhaltensforschung etc." (ich liebe schon die
präzise Ausdrucksweise) sind keine Geisteswissenschaften, sondern
empirische Sozialwissenschaften. Woher du die Idee hast, dass man da
"einfach an[nimmt], dass alles in früheren Studien gestimmt hat",
weiß ich nicht - stimmen tut es jedenfalls nicht.
Zweitens: Der fundamentale Unterschied zwischen Natur- und den
meisten Geisteswissenschaften liegt in der Art ihrer Gegenstände: Ein
Historiker kann keine Experimente machen - die Vergangenheit gab's
nur einmal, und jetzt ist sie vorbei. Man muss also andere Wege
finden, was darüber herauszufinden, als sie, sagen wir, einem
Chemiker offenstehen. Mag sein, dass du das dann nicht mehr für
Wissenschaft hälst, aber ehrlich: Wen interessiert das?
> Und das ist auch OK. Aber wenn auch die eigentliche Arbeit - wie in
> den Geisteswissenschaften - ebenfalls fast nur aus derartiger
> Quellenarbeit besteht, dann läuft da etwas schief. Dann habe ich
> jedenfalls sofort den Verdacht, dass dort die Abschreiber von den
> Abschreibern abschreiben und am Ende Hypothesen auf Hypothesen
> aufbauen und *dann* würde ich mir sehr wünschen, dass wirklich mal
> einer bei Adam und Eva anfängt um einmal zu sehen, ob dieses
> Kartenhaus weiter unten auch noch Karten hat, manche sind da wohl
> eher Luftschlösser. (Bildung, Verhaltensforschung etc. dort nimmt man
> einfach an, dass alles in früheren Studien gestimmt hat, übernimmt
> deren Ergebnisse und arbeitet sie in die nächsten Studien mit ein.
> Redundanz gleich Null, Fehlerquellen fast unzählbar ...)
>
> Der Vorteil der Naturwissenschaften ist ja, dass die meisten
> Experimente zur genaueren Messung wiederholt werden und dass Gesetze
> immer wieder überprüft werden und nur auf wirklich felsenfestem
> Untergrund dann als gegeben hingenommen werden. (Also zumindest in
> weit höherem Massstab als z.B. in der Psychologie und
> Verhaltensforschung. Feynman hat sich darüber ja doch 1-2 mal
> ausgelassen. ;-) Wobei die Naturwissenschaften da auch keine
> Blütenweisse Weste haben.)
Schon wieder so ein Naturwissenschaftler, der keine Ahnung hat, aber
munter drauflos poltert?
Erstens: "Bildung, Verhaltensforschung etc." (ich liebe schon die
präzise Ausdrucksweise) sind keine Geisteswissenschaften, sondern
empirische Sozialwissenschaften. Woher du die Idee hast, dass man da
"einfach an[nimmt], dass alles in früheren Studien gestimmt hat",
weiß ich nicht - stimmen tut es jedenfalls nicht.
Zweitens: Der fundamentale Unterschied zwischen Natur- und den
meisten Geisteswissenschaften liegt in der Art ihrer Gegenstände: Ein
Historiker kann keine Experimente machen - die Vergangenheit gab's
nur einmal, und jetzt ist sie vorbei. Man muss also andere Wege
finden, was darüber herauszufinden, als sie, sagen wir, einem
Chemiker offenstehen. Mag sein, dass du das dann nicht mehr für
Wissenschaft hälst, aber ehrlich: Wen interessiert das?