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re

enzo.c schrieb am 5. März 2007 21:03

> Wenn ich als Wissenschaftler eine Veröffentlich schreibe, dann führe
> ich zuerst an, auf welchen Grundlagen meine Arbeit beruht. Wer was
> gemacht hat, welche Ergebnisse zu Tage kamen, welche offenen Fragen
> aufkamen - da sind dann eher 20 Referenzen pro Seite. Und das macht
> Sinn: Ich schreibe: auf der Grundlage dieses Wissen habe ich meine
> Forschung betrieben

Ja, bis dahin ist wenig einzuwenden. Man muss ja nicht bei Adam und
Eva anfangen, aber es gibt durchaus Veröffentlichungen, die es nicht
schaffen, die Zusammenhänge für das angedachte Publikum darzustellen
(IPCC ...) und einem dann völlig allein lassen. Das wichtigste kommt
aber hier:

-- aber dann kommt die Geschichte die ich selber
> gemacht habe: Meine Daten, meine Rückschlüsse aus diesen Daten: Da
> steht dann Seitenweise keine einzige Referenz. ZB ich mache
> Satellitendatenbeobachtung. Aus den Veröffentlichungen weiß ich,
> Regenfall beeinflußt mein Signal so und so (Referenz darauf),
> deswegen muß ich in der Interpretation meiner Daten diesen und jenen
> Fehler annehmen. Ich reiche dann meinen Kram ein und muß durch das
> Review.

Und das ist auch OK. Aber wenn auch die eigentliche Arbeit - wie in
den Geisteswissenschaften - ebenfalls fast nur aus derartiger
Quellenarbeit besteht, dann läuft da etwas schief. Dann habe ich
jedenfalls sofort den Verdacht, dass dort die Abschreiber von den
Abschreibern abschreiben und am Ende Hypothesen auf Hypothesen
aufbauen und *dann* würde ich mir sehr wünschen, dass wirklich mal
einer bei Adam und Eva anfängt um einmal zu sehen, ob dieses
Kartenhaus weiter unten auch noch Karten hat, manche sind da wohl
eher Luftschlösser. (Bildung, Verhaltensforschung etc. dort nimmt man
einfach an, dass alles in früheren Studien gestimmt hat, übernimmt
deren Ergebnisse und arbeitet sie in die nächsten Studien mit ein.
Redundanz gleich Null, Fehlerquellen fast unzählbar ...)

Der Vorteil der Naturwissenschaften ist ja, dass die meisten
Experimente zur genaueren Messung wiederholt werden und dass Gesetze
immer wieder überprüft werden und nur auf wirklich felsenfestem
Untergrund dann als gegeben hingenommen werden. (Also zumindest in
weit höherem Massstab als z.B. in der Psychologie und
Verhaltensforschung. Feynman hat sich darüber ja doch 1-2 mal
ausgelassen. ;-) Wobei die Naturwissenschaften da auch keine
Blütenweisse Weste haben.)

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