Vor einem Hochstapler wie Relotius ist kein Medium sicher, der Spiegel war auch keineswegs als einziges Medium davon betroffen. Die mangelhafte Kontrolle war sicherlich kein Ruhmesblatt, aber der Spiegel war hier eher Opfer als Täter. Es gibt keinen Hinweis, dass der Spiegel absichtlich gelogen hat, von den Lügen vor der Aufdeckung wusste oder sie gar gefördert oder initiiert hat.
Die Printausgabe des Spiegel wird seit der Umstellung auf Offsetdruck 2015 bei Mohn Media in Pforzheim und bei Stark in Gütersloh gedruckt.
https://www.spiegel.de/spiegel/spiegelblog/spiegel-das-erste-jahr-im-offset-druck-a-1073827.html
Der Spiegel ist keine Genossenschaft oder Stiftung (wie z.B. der Bosch-Konzern). Die Besitz- und Kontrollstruktur ist ziemlich kompliziert. Auszug aus Wikipedia:
"Der Spiegel-Konzern (im öffentlichen Auftritt meist Spiegel-Gruppe) ist ein Medienkonzern, dessen Mutterunternehmen die Rudolf Augstein GmbH und dessen Eigentümer mehrheitlich die Kommanditgesellschaft Beteiligungsgesellschaft für Spiegel-Mitarbeiter mbH & Co., die Gruner + Jahr GmbH sowie die Erbengemeinschaft Augstein sind.
Die Rudolf Augstein GmbH hält 1 Prozent der Kommanditanteile an der Spiegel-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG und 75,1 Prozent der Anteile am Manager Magazin Verlag. Außerdem obliegt ihr als Komplementärin die Geschäftsführung.
An der Rudolf Augstein GmbH sind die Spiegel-Mitarbeiter KG mit 50,5 Prozent, Gruner + Jahr mit 25,5 Prozent und die Erben von Rudolf Augstein mit 24 Prozent beteiligt. Rudolf Augstein verkaufte 1971 25 Prozent der Anteile an Gruner + Jahr und schenkte 1974 der Spiegel-Mitarbeiter KG 50 Prozent der Anteile. In seinem Testament verfügte er, dass seine Erben an die beiden übrigen Gesellschafter jeweils 0,5 Prozent der Anteile verkaufen müssen und somit ihre Sperrminorität verlieren."
https://de.wikipedia.org/wiki/Spiegel-Gruppe
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.07.2024 13:29).