Ansicht umschalten
Avatar von EvodurchKoop
  • EvodurchKoop

133 Beiträge seit 09.10.2021

Wiederum eine ungeschichtliche Debatte an der ökologischen Realität vorbei

Während Umweltstudien seit mehr als 200 Jahren zeigen, dass die Übernutzung der Natur durch wachsende Gesellschaften, vor allem die Entwaldung, zur Austrocknung immer größerer Gebiete und Verlust der Artenvielfalt führt, was sich heute bereits zum drohenden Verlust der gesamten Biosphäre ausgewachsen hat, wird hier in dem Artikel und in den Kommentaren so getan, als könnte der Mensch ohne die Natur existieren und es ginge für die Menschen nur um eine sozial gerechtere Selbststeuerung der Gesellschaften. Aber das ist einer der größten Trugschlüsse moderner Gesellschaften, der weiter kultiviert wird, wenn nur zwischen links und rechts um die soziale Frage und Egoismus und Altruismus, also auf sozialpsychologischem Niveau gestritten wird.
Denn wenn diese Gesellschaften das 3- bis 10-fachen an Ressourcen verbrauchen als sie selber haben, dann müssen sie dafür die Natur auch aller übrigen Länder, also global vernutzen, d.h. vernichten. Durch wen diese Überausbeutung der Biosphäre organisiert wird, ist dann ziemlich egal, weil von den katastrophalen Folgen alle betroffen sein werden, auch die Eliten und die Reichen - nur vielleicht etwas später. Es sei denn, es gelingt ihnen die Auffassung von Malthus und seiner modernen Anhänger durchzusetzen, dass man durch gezielte Eugenik, also Bevölkerungsreduktion auf ein Bruchteil des heutigen Umfangs, den Druck auf die Natur vermindern könnte. Aber das ist natürlich ein völlig antimenschliches faschistoides Hirngespinst, da bei kluger Förderung und Nutzung der hohen Produktivität der Biosphäre (anstatt ihrer Zerstörung) weitaus mehr Menschen als heute leben ernährt werden können.
Kästner ist nicht vorzuwerfen, dass er die grundlegende Abhängigkeit der Menschen und Menschheit von der Ökologie, bei seinen sozial- und organisationspolitisch überaus interessanten Überlegungen vergessen hatte.
Aber zeitgenössischen Einlassungen ist bereits mehr als Blindheit vorzuwerfen, ansgesichts eines rapiden Verschwindens der Insekten, Schmetterlinge, Vögel, usf. aus der Umwelt, eines rapiden Rückgangs der Gletscher, laufend fallender Grundwasserspiegel in ganz Deutschland, einer massiven Vergiftung der gesamten Umwelt durch Pestizide und einem Dennoch-Festhalten an einer Gesellschaftspolitik, die die Natur zerstört und Kriege um Ressourcen zur Folge hat. Wo lebt ihr alle? Nur noch am Bildschirm, wo Ihr dies alles nicht mehr mitkriegt?

Bewerten
- +
Ansicht umschalten