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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Industriestrompreis

Das macht auch gerade die neueste Diskussion um den "Industriestrompreis" deutlich.

Genau genommen geht es beim Industriestrompreis darun, die Folgen für eine seit Jahrzehnten verfehlten, weil zunehmend unbezahlbare Energiepolitik einzig und alleine auf Bürger und KMUs abzuwälzen. Während der Michel 35 Cent pro KWh Strom abdrücken muss, soll er der Industrie einen Schnäppchenpreis von 4, 5 oder 6 Cent subventionieren. Natürlich nur bis 2030. Erst mal. Da kaum damit zu rechnen ist, dass sich die Rahmenbedingungen bis dahin wesentlich ändern (unverändert günstigere Energiekosten im Ausland, Sonne scheint nur tagsüber und intensiv im Sommer, Windräder bleiben bei Windstille stehen), ist schon jetzt absehbar, dass aus der zeitlich begrenzten Subventionierung eine Dauersubvention wird. Oder am Ende droht dann halt doch die Abwanderung von Alu-, Zement-, Düngemittel-, Chemie- und XYZ- Industrie. Die werden, solange die Energiepolitik Deutschlands weiterhin von Ideologen betrieben wird, hier eh keinen Cent investieren und vorhandene Anlagen nur noch so weit nutzen, bis es sich nicht mehr rechnet.

Die Energiewende ist gescheitert, noch bevor sie überhaupt begonnen hat. Weil in Deutschland die natürlichen Gegebenheiten nicht vorhanden sind, unseren Energiebedarf überwiegend aus Sonne und Wind zu decken. Das funktioniert nur in schönen Sommern oder windreichen Tagen. Aber außerhalb dieser Ausnahmen herrschen Flaute und Finsternis.

Es reicht halt nicht, immer nur zu sagen, was man nicht will. Atom nicht wegen Risiken und Endlager, Kohle, Gas und Öl nicht wegen Klima.

Wer all diese erprobten und verfügbaren Energieträger ablehnt, der muss rechtzeitig für funktionierende und bezahlbare Alternativen sorgen. Das wurde von Anfang an versäumt. Und zwar mindestens schon unter der rot-grünen Regierung Schröder, als man den ersten Atomausstieg und dieses unselige EEG Gesetz beschlossen hat, mit dem Betreibern von volatilen Energiequellen utopische Einspeisevergütungen bezahlt wurden, ohne dass diese dazu verpflichtet wurden, über einen garantierten Zeitraum eine Nennleistung zur Verfügung zu stellen.

Hätte man dies seinerzeit getan, dann hätte dies entweder die Entwicklung geeigneter Speicher zur Überbrückung von Dunkelflauten voran getrieben. Oder es hätte sich sehr schnell heraus gestellt, dass dies technisch gar nicht in dem erforderlichen Rahmen funktioniert.

Rot-Grün ist daher mit dafür verantwortlich, dass wir Jahrzehnte bei der Erforschung alternativer Energiequellen verloren und statt dessen Milliarden für eine sinnlose Symbolpolitik zum Fenster hinaus geworfen haben.

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