Es sei denn, der Leitzins liegt über dem Marktzins. Immer dieses Märchen zur Volksverdummmung. Oder können die Ökonomen wirklich nicht logisch denken?
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Der natürliche Zins, also der der ohne Zentralbank entsteht, ist ein Marktpreis wie jeder andere. Er ist der Preis für ausleihbares Geld. Wie bei jedem anderen auf dem Markt angebotenem Gut richtet er sich nach Angebot und Nachfrage. Reale Sparer bieten Geld zum Ausleihen an, indem sie sich von einem Teil ihres verdienten Geldes nichts kaufen, also (vorerst) auf Konsum verzichten und diesen Konsum (vorerst) anderen, den Schuldnern, überlassen, die das Geld und den damit möglichen Konsum nachfragen.
Wenn Zentralbanken dank ihrer staatlichen, gesetzlichen Macht diesen Preis für auszuleihendes Geld nach unten drücken, müsste passieren, was bei jeder staatlich festgesetzten Preisobergrenze unterhalb des Marktpreises passiert: Es müsste Mangel (Nachfrageüberhang) entstehen. Mietpreisbremsen führen ja auch zu Wohnraummangel.
Im Gegensatz zu Gütern der Realwirtschaft wie Wohnungen kann die Zentralbank aber den Geldmangel vermeiden, indem sie das nachgefragte Geld sofort selbst drucken lässt (Geldinflation). Dieses neue Geld kommt aber nicht von realen Sparern. Deshalb gibt es dafür auch nicht die zugehörigen Güter, auf deren Konsum reale Sparer beim Verborgen des neuen Geldes vorerst verzichten könnten. Sondern auf die bereits vorhandenen Güter – sofern sie überhaupt vorhanden sind – kommt nun eine größere Geldmenge, weshalb die Güterpreise steigen (Preisinflation) und die Kaufkraft des Geldes sinkt. Den Geldbenutzern und -besitzern wird also Konsum und damit Eigentum weggenommen. Sind Güter, auf deren Konsum vorerst verzichtet werden könnte, überhaupt nicht oder so gut wie nicht vorhanden, dann macht sich das Gelddrucken der Zentralbank in Form einer Hyperinflation bemerkbar.
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Nachfrage schafft KEIN Angebot.
DIE KURZFASSUNG:
Eine Stimulierung der Nachfrage soll angeblich die Produktion beleben und damit auch das Angebot steigern. Das macht nur Sinn, wenn eine stimulierte Nachfrage die Produktion länger und mehr belebt als nur zum Decken dieser stimulierten Nachfrage nötig ist, sonst würde man sie nicht Stimulierung nennen.
Warum haben wir dann immer wieder und so viele staatliche Stimulierungen? Warum werden sie immer wieder durchgeführt, wenn sie doch (dauerhaft) erfolgreich sein sollen?
Weshalb steigen die in Geld ausgedrückten Preise dann ständig (Preisinflation)? Bei einer Belebung der Wirtschaft über sie stimulierte Nachfrage hinaus müssten die Preise doch langfristig sinken, da es mehr Güter bei gleichbleibender Geldmenge geben müsste. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall.
Die Stimulierung der Nachfrage kann nicht in eine Belebung der Produktion resultieren.
Die Umkehrung hingegen ist vollkommen logisch: Wer etwas nachfragen will, der muss etwas anbieten. (Geschenke und Diebstahl außen vorgelassen.)
Erst anbieten, dann nachfragen. Erst produzieren, dann verbrauchen.
Wunsch + Bereitschaft für den Wunsch Handeln = Bedürfnis
Bedürfnis mit Kaufkraft = Nachfrage
Kaufkraft = Güter, die man anbietet
Güter müssen produziert werden.
Bereits aus der Definition des Begriffes Nachfrage folgt also logisch, dass Produktion der Nachfrage vorausgehen muss, nicht umgekehrt.
DIE LANGFASSUNG:
Staatliche Stimulierungs-Programme scheitern, weil Nachfrage kein Angebot erzeugt
Nach landläufiger Meinung ist die Zunahme der Gesamtnachfrage nach Waren und Dienstleistungen der Haupttreiber des Wirtschaftswachstums. Man geht ebenso davon aus, dass die Steigerung der Gesamtproduktion ein Vielfaches der Ausgabensteigerung von Staat, Verbrauchern und Unternehmen beträgt.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass die meisten Kommentatoren glauben, die Regierung könne durch fiskalische und geldpolitische Anreize eine Rezession verhindern. Die Erhöhung der Staatsausgaben und die Geldmengenerhöhung der Zentralbanken soll angeblich die Produktion von Waren und Dienstleistungen stärken.
Warum geht in Wirklichkeit das Angebot der Nachfrage voraus?
In der freien Markt- und Tauschwirtschaft stellen Produzenten nicht alles für den Eigenbedarf her. Einen Teil ihrer Produktion verwenden sie zum Tausch für die Produkte anderer Produzenten. Doch zuerst müssen sie die Produkte hergestellt haben, die sie eintauschen wollen. Die Produktion geht zwangsläufig dem Verbrauch selbst produzierter wie auch im Tausch erworbener Güter voraus, und reale Güter werden gegen reale Güter eingetauscht. Erst muss man produzieren, dann kann man verbrauchen. Das bedeutet auch, dass eine Steigerung der Produktion von Gütern und Dienstleistungen gleichbedeutend ist mit einer Steigerung der Nachfrage nach selbst produzierten Gütern wie auch nach durch Tausch zu erwerbenden Gütern.
(Wir wollen voraussetzen, dass nur die Produktion von solchen Gütern gemeint ist, die als nützlich erachtet werden, also auch tatsächlich vorhandene Bedürfnisse befriedigen. Andernfalls könnte man die produzierten Güter nicht verwenden und nicht eintauschen und anstatt von Produktion würde man von einem Hobby sprechen.)
„Niemand produziert, außer mit dem Ziel, zu konsumieren oder zu verkaufen, und er verkauft nur mit dem Ziel, irgendein anderes Produkt zu kaufen, das ihm unmittelbar nützlich sein kann oder das zu einer zukünftigen Produktion beitragen kann. Durch die Produktion wird er zwangsläufig zum Verbraucher seiner eigenen Waren oder zum Käufer und Verbraucher der von einer anderen Person produzierten Waren.“
David Ricardo
Die eigene Nachfrage ist limitiert durch die eigene Fähigkeit, Güter zu produzieren, und je mehr Güter eine Person produzieren kann, umso mehr Güter kann sie nachfragen.
Wenn eine Gemeinschaft von fünf Personen zehn Kartoffeln und fünf Tomaten produziert, ist das alles, was sie nachfragen und konsumieren kann. Die einzige Möglichkeit, ihre Nachfrage und ihren Konsum zu erhöhen, besteht darin, ihre Produktion zu erhöhen.
(Die Menschen der Gemeinschaft können auch zunächst ohne Produktionserhöhung den Wunsch nach mehr Konsum haben. Sind sie bereit dafür zu handeln, wird aus dem Wunsch ein Bedürfnis. Haben sie schließlich durch eine Produktionserhöhung mehr Produkte für den eigenen Verbrauch hergestellt, wird aus dem Bedürfnis eine – erhöhte – Nachfrage. Dies würde noch verständlicher, wenn die Gemeinschaft mit einer anderen Gemeinschaft in Tauschbeziehungen stünde. Man könnte nur mehr eintauschen, also mehr nachfragen, wenn man mehr anbieten kann. Nachfragen kann man nur etwas, wenn man etwas anbieten kann. Keiner bezweifelt den Zusammenhang zwischen Angebot, Nachfrage und Preis.)
Die Erweiterung der realen Ersparnisse ist der Schlüssel zum Wirtschaftswachstum
Ohne die Erweiterung und Verbesserung der Produktionsmittel ist es schwierig, das Angebot von Gütern und Dienstleistungen zu erhöhen. Eine Zeit lang könnte man zwar den vorhandenen Produktionsmitteln unter Vernachlässigung ihrer Instandhaltung mehr abfordern und die Illusion einer dauerhaften Produktionserhöhung erzeugen, doch nach einer Zeit verschleißen die Produktionsmittel und die Produktion bricht stärker als vor der Produktionserhöhung ein. Die nachhaltige Erweiterung und Verbesserung der Produktionsmittel hängt vom Aufbau realer Ersparnisse ab. Diese realen Ersparnisse sind Konsumgüter. Die realen Ersparnisse sind erforderlich, um all die Menschen zu versorgen, die mit der Erweiterung und Verbesserung der Produktionsmittel beschäftigt sind.
Das führt also nicht zur Schlussfolgerung, dass eine Erhöhung der Staatsausgaben und eine lockere Geldpolitik zu einer Erhöhung der Produktion führen würde. Es ist nicht möglich, die Gesamtproduktion ohne die nötige Unterstützung durch verfügbare reale Ersparnisse auszubauen und damit nachhaltig zu steigern.
Beispiel: Ein Bäcker stellt Brotlaibe her und tauscht zehn davon bei einem Schuhmacher gegen ein Paar Schuhe ein. Der Bäcker finanziert den Kauf von Schuhen durch die Herstellung der zehn Brotlaibe. Das Brot sichert das Leben und Wohlbefinden des Schuhmachers. Gleichermaßen hat der Schuhmacher den Kauf von Brot mit einem Paar Schuhe finanziert, das das Leben und Wohlbefinden des Bäckers sichert.
Angenommen, der Bäcker hat beschlossen, einen weiteren Ofen zu bauen, um die Brotproduktion steigern zu können. Um seinen Plan umzusetzen, nimmt der Bäcker die Dienste des Ofenbauers in Anspruch und bezahlt ihn mit einem Teil der von ihm produzierten Brotlaibe. Der Bau des Ofens wird hier u.a. durch die Brotproduktion sichergestellt. Wenn aus irgendwelchen Gründen die Brotproduktion gestört wird, ist der Bäcker nicht in der Lage, den Ofenbauer zu bezahlen. Infolgedessen müsste die Herstellung des Ofens aufgegeben werden.
Entscheidend für Wirtschaftswachstum sind also nicht nur Werkzeuge, Maschinen und der Vorrat an Arbeitskräften, sondern auch ein ausreichender Zufluss von Konsumgütern (reale Ersparnisse), die Leben und Wohlbefinden der Arbeitskräfte, die an der Erweiterung und Verbesserung der Produktionsmittel arbeiten, sicherstellen. Und selbst die Werkzeuge und Maschinen werden wiederum von Menschen hergestellt, die natürlich Konsumgüter verbrauchen.
Der Staat schafft keinen Wohlstand
Der Staat produziert keinen Wohlstand, daher kann eine Erhöhung der Staatsausgaben die Wirtschaft nicht beleben. Personen die beim Staat angestellt sind, erwarten eine Vergütung für ihre Arbeit. Eine der Möglichkeiten, diese Personen zu bezahlen, ist durch die Besteuerung anderer Personen, die realen Wohlstand schaffen. Dadurch schwächt die Regierung den Prozess der Erzeugung von Wohlstand und untergräbt die Aussichten für eine wirtschaftliche Erholung.
„Da echte Nachfrage nur aus dem Angebot von Produkten entsteht, und da der Staat nicht produktiv ist, folgt, dass Staatsausgaben die Nachfrage nicht wirklich steigern können.“
Murray N. Rothbard
Fiskalische und monetäre Anreize erwecken den Anschein, die Wirtschaft zu fördern, wenn die Akkumulation der realen Ersparnisse umfangreich genug ist, um die vom Staat bezahlten Aktivitäten zu unterstützen, und gleichzeitig die wirtschaftlichen Aktivitäten der Personen, die diese realen Ersparnisse schaffen, noch wachsen können. Wenn jedoch die Akkumulation der realen Ersparnisse geringer wird, kann insgesamt die reale wirtschaftliche Aktivität nicht belebt werden unabhängig von Staatsausgaben und Geldmengenerhöhungen durch die Zentralbank. In diesem Fall gilt: Je höher die Staatsausgaben und je höher die Geldmengenerhöhungen, umso mehr wird den Personen, die die realen Ersparnisse schaffen, weggenommen, wobei die Aussicht für eine wirtschaftliche Erholung geschwächt wird.
Wenn zum Beispiel eine lockere Geld- und Fiskalpolitik Brot vom Bäcker zu anderen Zielen umleitet, dann hat der Bäcker weniger Brot zur eigenen Verfügung. Folglich kann der Bäcker die Dienste des Ofenbauers nicht sicherstellen. Dadurch ist es unmöglich, die Brotproduktion zu steigern, vorausgesetzt alle anderen Einflussfaktoren bleiben gleich.
Wenn sich das Tempo der lockeren Geld- und Fiskalpolitik verschärft und somit immer mehr Brot vom Bäcker zu anderen Zielen umgeleitet wird, kann eine Situation entstehen, in der der Bäcker nicht einmal mehr genug Brot übrig hat, um den vorhandenen Ofen zu betreiben. Der Bäcker hat nicht genug Brot, um auch nur den Techniker zu bezahlen, der den vorhandenen Ofen wartet. Abhängig von der Beschaffenheit des Ofens kann die Brotproduktion vielleicht noch eine Zeit lang auf demselben Niveau weiter erfolgen. Doch schlussendlich ist der Ofen dermaßen verschlissen, dass die Brotproduktion stetig oder plötzlich ganz stark sinkt.
Die Erhöhung der Staatsausgaben und der Geldmenge wird bei allen Personen, die reale Ersparnisse schaffen, dazu führen, dass sie weniger der von ihnen geschaffenen realen Ersparnisse zu ihrer eigenen Verfügung haben. Dies wiederum wird die Produktion ihrer Güter und Dienstleistungen behindern und das allgemeine reale Wirtschaftswachstum senken anstatt erhöhen. Wie man sieht, erhöht die die zunehmende lockere Fiskal- und Geldpolitik nicht nur nicht die Gesamtproduktion, sondern im Gegenteil, sie führt zu einer Schwächung des Prozesses der Schaffung von Wohlstand im Allgemeinen.
Fazit
Nach weitverbreiteter Meinung stärken die Erhöhung der Staatsausgaben und die Geldmengenerhöhungen der Zentralbanken die allgemeine Nachfrage in einer Wirtschaft. Dies wiederum soll eine Steigerung der Produktion von Gütern und Dienstleistungen in Gang setzen, was zum Glauben führt, dass „Nachfrage ein Angebot schafft“.
Wenn nicht genügend reale Ersparnisse für die Steigerung der Produktion von Gütern und Dienstleistungen zur Verfügung gestellt werden, kann die Wirtschaft nicht wachsen. Um etwas gegen Güter und Dienstleistungen eintauschen zu können, muss zunächst etwas zum Tauschen vorhanden sein. Das heißt, um Güter und Dienstleistungen nachfragen zu können, muss erst einmal etwas Nützliches produziert werden.
Folglich resultiert Angebot in Nachfrage und nicht umgekehrt. Erhöhungen der Staatsausgaben führen zur Umleitung von realen Ersparnissen weg von der Privatwirtschaft, die reale Ersparnisse schafft, hin zum Staat, wobei die Schaffung von Wohlstand untergraben wird. Ebenfalls setzt die Geldmengenerhöhung die Umleitung des Wohlstandes in Gang weg von denen, die den Wohlstand schaffen, hin zu den Erstempfängern des neu geschaffenen Geldes.
Quelle Langfassung:
https://mises.org/wire/government-stimulus-schemes-fail-because-demand-does-not-create-supply
leicht gekürzt und mit eigenen Gedanken