Das Wirtschaftswachstum in einer Volkswirtschaft wird an der Steigerung des BIPs gemessen und da gibt es einige Probleme.
Was zum BIP gehört und was nicht, ist in der EU einheitlich vorgegeben. Auf über 700 Seiten und das auch noch ohne Durchführungsverordnung. Wenn ich dem Statistischen Bundesamt Fragen zur BIP-Berechnung stelle und dann die Antwort erhalte, ich müsse mich gedulden das müsse erst koordiniert werden, dann muss ich daraus den Schluss folgern, dass dies ein einzelner Mensch nicht mehr versteht.
Das BIP wird nicht gemessen, sondern mit mathematisch-statistischen Verfahren errechnet. Das ist fehleranfällig. Seit 2014 kommen vermehrt Schätzwerte dazu. Wenn man sich bei diesen Größenordnungen auch nur ein bisschen verschätzt, dann wird aus einer leichten Rezession ein immer noch passables Wirtschaftswachstum.
Schon hier gibt es ein Problem: Die Bundesregierung darf erst bei einer Rezession Hilfe leisten. Kann sein, dass man die erst gar nicht am BIP erkennen kann.
Weiterhin gibt es da eine Sache mit den Mieten. Diese fließen in die BIP-Berechnung mit ein und auch die kalkulatorischen Mieten von selbst genutztem Wohneigentum. Bei beidem steht keine neue Produktion gegenüber, das führt zu einer chronischen besseren Darstellung des BIPs als das wirklich real der Fall ist.
Dann interessiert es das BIP nicht, ob die produzierten Güter auch tatsächlich verkauft werden. Nicht verkaufte aber produzierte Güter steigern das BIP des laufenden Jahres, gehen in die Vorratsveränderungen ein und schmälern das BIP im Folgejahr, wenn sie denn da verkauft werden. Wie das vom Statistischen Bundesamt genau verfolgt werden kann, wird mir von diesem nicht klar beantwortet.
Es kommt noch schlimmer: Für die reale BIP-Berechnung benötigt man die Inflationsrate. Die wird BIP-Deflator genannt und wird nicht nach der Warenkorbmethode errechnet. Wie genau hatte ich das Statistische Bundesamt gefragt. Wer sich gruseln möchte, dann kann ich die Antwort hier gerne reinkopieren. ;-)