Die ökonomischen Aussichten, die hier beispielhaft für Italien beschrieben sind, darf man getrost auch auf die Gesamt - EU übertragen, da insbesondere nicht zuletzt auf Deutschland.
Wenn "Strafmaßnahmen" den "Bestrafenden" mehr tangieren als den vermeindlichen Feind, gebietet die Logik einen Strategiewechsel. Der ist bei uns nirgendwo in Sicht. Die EU-Führung, die sich in den Händen auch deutscher Inkompetenz befindet, kann bestenfalls von ameikanischen Interessen dazu gebracht werden, wenigstens etwas Vernunft walten zu lassen (in den USA mehren sich die Stimmen, das Öl-Embargo gegen Moskau sein zu lassen, weil es die Rohölpreise in den USA noch weiter ansteigen ließe und für Biden negative Konsequenzen in den anstehenden Wahlen hätte).
Insbesondere die Grünen, die ganz vorne mitmischen, wenn es darum geht "Russland zu besiegen", wird das nicht gefallen, denn sie dachten, besonders Washington konform zu agieren. Ihre Klientel ist wesentlich besser betucht, Preisteigerungen und Inflation kann diese Wählerschaft leichter verkraften, zumal es das moralische Gebot der Stunde ist, unsere Freiheit (dieses Mal) in der Ukraine zu verteidigen, weil wir alle jetzt gefühlt Ukrainer sein sollten und vielleicht in der Hoffnung, dass Kiew hinterher nicht mehr die Hauptstadt das korruptesten Landes Europas sein möge, sondern eine Musterdemokratie in der westlichen Wertegemeinschaft.
Wer der Auffassung ist, dass der verwerfliche Krieg der Russen eine Vorgeschichte hat, wird hierzulande als "Putinversteher" abqualifiziert. Die Propagandamaschinerie manipuliert (wie immer bei Kriegen) hochtourig, Stimmen der Mäßigung, der Vernunft, der Deeskalation haben keine Chance. Wer davon profitiert, deutet der Artikel an. Es kann gut sein, dass sich die kriegsaffine Phalanx aus Medien und Politik verkalkuliert hat - denn wenn das Leben unbezahlbar wird, sind die verantwortlichen Parteien unwählbar - vorausgesetzt, es gibt überhaupt noch eine Zukunft für Europa.