eumel_23 schrieb am 14.02.2024 08:11:
Der steigende Aktienkurs ist eine Wirkung, die Ursache dazu haben weder Rheinmetall noch deren Lobbyisten gesetzt.
Aktienkurse steigen, weil die Aktien gekauft werden. Aktien sind Wetten auf die Zukunft und orientieren sich nicht unbedingt am Jetzt. Neulich, noch vor dem Spatenstich, hat der Rheinmetall-Vorstand und/oder -Aufsichtsrat (war jedenfalls meldepflichtig) Aktien im großen Stil dazugekauft. Sowas lässt Aktienkurse steigen.
Für steigende Kurse würde Putin sorgen, wenn er Rheinmetall kaufen würde.
Steigende Kurse sind Resultat der Vorstellung, auch in der nächsten Zeit könne mit Rüstung verdient werden. Investition führt daher psychologisch zur Kriegsbefürwortung und Verhandlungs-Unbereitschaft. Zweifelhafte Rechtfertigung auch hier: Putin ist schuld, Putin will nicht verhandeln, Putin will Europa angreifen. Bei Rüstungswerten benötigt der Profitwunsch offenbar eine moralische Rechtfertigung. Wenn ich NVIDIA kaufe, wünsche ich vielleicht Fortsetzung des KI-Hypes, aber das benötigt keine moralische Rechtfertigung.
Ich habe am Wochenende einen Fernseher eingerichtet und musste daher gezwungenermaßen durch die Kanäle zappen. Das war eine heftige Rheinmetall-Werbeveranstaltung aus allen Rohren, im Rahmen des Spatenstichs für die Munitionsfabrik. Ich habe mir gesagt: Ist das vielleicht Absicht? Sollen diejenigen, die es sich leisten können, vielleicht bewusst zum Kauf von Rüstungsaktien motiviert werden? Weil hierdurch eine positive Einstellung zu Krieg und Aufrüstung erzeugt wird? Dient das vielleicht - ebenso wie der Kampf gegen rechts - zur Absicherung der Macht, weil sich viele Oppositionsparteien für Frieden einsetzen? Salopp gesagt: Der Rüstungswert-Investierte will Zeitenwende und keinen Frieden und wählt daher Ampel.
Verhandelt bloß nicht, habe gerade nochmal dazugekauft, wozu mich nicht mein Profitwunsch zwingt, der mit meiner Moral inkompatibel wäre, sondern Putin!
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.02.2024 10:06).