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  • aquadraht

mehr als 1000 Beiträge seit 17.11.2000

Schwarze "Pädagogik"

Normalerweise kennt man solche Tiraden von der NPD: "keine Gnade für die Täter, härtere Strafen, kein Verständnis" und so weiter.

Wenn wir das Schnappatmen der Autorin und der NATO-Hetzer von Campact mal beiseite lassen, reden wir von Straftaten gegen das Leben, einer Straftatenklasse, die seit den fünfziger Jahren, und fortgesetzt in diesem Jahrtausend, ständig an Zahl abgenommen hat.

Für das Jahr 2019 weist die Polizeiliche Kriminalstatistik https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/PolizeilicheKriminalstatistik/2019/Bund/Tatverdaechtige/BU-TV-03-T20-TV-vollendete-Faelle_xls.xlsx?__blob=publicationFile&v=4
1.456 Fälle von Tatverdächtigen bei Straftaten gegen das Leben aus, darunter 406 weiblich. Bei Mord (nach §211 StGB und sonstiger Mord) sind von 496 Tatverdächtigen 66 Frauen, bei Totschlag 72 von 339.

Im Jargon der Autorin könnte man auch schnappatmen: "Jede Woche tötet eine Frau als Mörderin oder Totschlägerin bis zu drei Menschen, Opfer sind Kinder, Frauen, Männer .." naja und so weiter.

Tatsache ist, dass bei jeder Straftat die Persönlichkeit der Täterinnen und Täter, ihre soziale und psychologische Situation und ihre Haltung zu ihrer Tat für die Strafzumessung berücksichtigt werden muss. Alles andere ist Barbarei. Mord ist das schwerste Verbrechen eines Individuums in unserer Rechtsordnung, und es ist zum Glück nicht häufig. Es geht nicht darum, das zu verharmlosen.

Bei der Autorin klingt es aber so, als wenn der "Femizid" durch einen Mann schlimmer wäre als der "Androzid" durch eine Frau. Wie es aussieht, wenn eine lesbische Frau ihre Ex umbringt, dazu äussert sich die Autorin so wenig wie die Petenten.

Wichtig ist, Gewalt in der Gesellschaft zu vermindern. Dazu gehört, Gewalt in Familie und Beziehung frühzeitig zu erkennen und Wege zu ihrer Überwindung zu finden. Damit wird man nie alle Fälle von Gewalt, auch nicht die schwersten, vermeiden. Eine sadistische Bestrafungsjustiz, wie sie der Autorin und den Petenten vorzuschweben scheint, hat schon in der Vergangenheit nur zu mehr Gewalt geführt.

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