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  • Böser Weltherrscher

245 Beiträge seit 23.05.2005

Familienfeindlichkeit

Naja ... aus Statistiken kann man so ziemlich alles herauslesen, wenn
man die Zahlen in zielführende Zusammenhänge setzt.

Ich glaube, das Grundübel, zumind. in .de ist die Familien- und mehr
noch, Kinderfeindlichkeit der Gesellschaft. Glaubt mir, ich weiss,
wovon ich rede, wir haben zwei kleine Kinder und durften das Drama in
den letzten Jahren voll miterleben.

Kinder zu bekommen ist in Deutschland eine finanzielle Katastrophe.
Wenn einer von beiden seine Eternzeit nimmt, liegen die
Einkommensgrenzen für das Erziehungsgeld so hoch, das sich spätestens
nach einem halben Jahr das Familieneinkommen mind. halbiert ... bei
gestiegenen Ausgaben.

Also müssen beide arbeiten gehen, dafür braucht man nun aber eine
Kinderbetreuung. Hier im Osten ist die Abdeckung mit KiTas ziemlich
gut, in Dresden liegen wir irgendwo zwischen 30 und 40%. Das
impliziert natürlich auch, das es definitiv nicht für alle einen
Platz gibt. Muss vielleicht nicht, aber es reicht trotzdem bei weitem
nicht ... vor allem, wenn ich an die letzte Zitterpartie denke. Der
Betrieb meiner Frau fragte, ob sie wieder arbeiten kommen kann ...
und wir brauchten dringend einen KiTa-Platz ... das hat nur mit
Trickserei geklappt.

Wenn ein Kind krank wird, sollte es zu Hause bleiben, bis es
auskuriert ist ... nicht bis es wieder fieberferei ist. Macht das
mal, wenn ihr pro Kind nur 10 Kind-krank-Tage habt! Macht das mal,
wenn ihr dem Chef nicht durch allzuviele Fehltage auffallen wollt!

Wenn dann noch Arbeitslosigkeit dazu kommt, dann geht es ganz schnell
bergab mit dem Lebensstandard ... und meistens versuchen die Eltern
noch so lange wie möglich, für ihre Kinder die Fahne hoch zu halten.
Irgendwann ist aber dummerweise Schluß.

"Nein, wir können keine Schokolade kaufen, die ist zu teuer!"
"Tut mir leid, mein Schatz, um dein Fahrrard zu reparieren, haben wir
kein Geld."
"Wir müssen umziehen, in der neuen Wohnung müsst ihr zusammen in
einem Kinderzimemr wohnen, wir können uns die große wohnung nicht
mehr leisten."
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