marenghi schrieb am 15.05.2024 15:36:
Punkt 2 und 3 sind wohl realistisch.
Bei Punkt 1 hätte man zumindest viel weniger Verluste haben können, wenn man ein Kriegsstopp dann forciert hätte, als die Ukraine gut da stand. Aber laut Westen war da "noch keine Zeit für eine Verhalndung", man wollte das "Völkerrecht durchsetzen" und "die Ukraine muss gewinnen".
Jetzt haben wir den Salat, die Ukraine hat Gebiete u. v.a. viele Tausende Menschen verloren seitdem. Russland macht jetzt das Gleiche, wähnt sich mit Oberwasser und konzediert nichts. D.h., autarke Gebiete snd dann diese "Pufferzonen", der Rest ist weg an Russland.
Punkt 4 wird nur irgendwann klappen, falls Russland ein anderes System und Führer hat.
Die Ukraine macht denselben Fehler wie das Deutsche Reich während des Zweiten Weltkriegs. Es gab über Schweden bis 1943 steten inoffiziellen diplomatischen Kontakt zwischen der Reichskanzlei und dem Kreml. Solange Deutschland die Initiative hatte und Geländegewinne für sich verbuchen konnte war man im Kreml bereit Kompromisse einzugehen. Gescheitert ist das Ganze an zwei Dingen : a) der Haltung Berlins die Ukraine inklusive der Krim nicht mehr aufgeben zu wollen, was aber eine Bedingung gewesen wäre und b) die verlorene Schlacht am Kursker Bogen im Sommer 43, danach war der Kreml zu keinen Zugeständnissen mehr bereit und reduzierte die Kommunikation über Schweden auf ein absolutes Minimum. Das Ende ist ja bekannt.
Wir haben aktuell die gleiche Situation. 2022 hätte man noch eine sehr gute Verhandlungsgrundlage gehabt. 2023 auch noch in einem etwas beschränkterem Maß. Jetzt, im Mai 2024, ist davon nichts mehr übrig. Chance vertan, jetzt wird das Land bis zum bitteren Ende "abgenutzt" und wenn eine Niederlage unausweichlich ist von den westlichen Freunden aufgegeben werden. Dann kehrt man zu einer "Ukrainisierung" des Krieges zurück, ohne westliche Hilfen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.05.2024 08:28).