ramzessan schrieb am 16.05.2024 08:51:
Ich bin mir sicher, dass die Ressourcen der Europäischen Union zusammen mit denen unserer nordamerikanischen Verbündeten ausreichen, um die Ukraine so zu unterstützen, dass sie auf dem Schlachtfeld gewinnen kann.
Warum tut ihr es dann nicht?
Aus dem gleichen Grund wie immer: Geiz.
Wenn wir jedoch zu vorsichtig mit unseren Lieferungen sind und ständig das Risiko einer Eskalation bewerten … Die Ukrainer verlieren ihr Leben, verlieren Territorium und könnten am Ende sogar den Krieg verlieren.
Warum lässt ihr das nicht sein?
Das stimmt schon, die gegenwärtigen Halbheiten sind die schlechtestmögliche Option, weil sie den Krieg nur verlängern, ohne am Ergebnis viel zu ändern.
Allerdings scheinen die Zeichen eher auf Aufstocken zu stehen. Die Aufträge liegen vor.
Es bleibt wohl nicht bei den Halbheiten.
Was fehlt, ist wohl eher die Einsicht, dass man auch das banale Zeug aufstocken muss, also Artillerierohre, Artilleriegranaten, Flugabwehrgeschütze.
Nicht nur den Hightechkram wie Flugabwehrraketen und Marschflugkörper. Die sind auch wichtig, aber da ist jeder Schuss so teuer, dass kein Geld für das Banale mehr übrigbleibt, wenn man das aufstockt.
Oder, wie Reisner sagt: 36 moderne Panzer (Leopard und so) sind toll, helfen aber nur bei Rückzugsgefechten.
Für eine Frontstabilisierung bräuchte es 360, für eine Offensive 3600.
Und dass die 3600 einfach nicht herzustellen sind; was er nicht sagt oder aus dem Interview rausgeschnitten wurde: Es müssen dann eben die billigeren Waffen hergestellt werden, die vielleicht nur halb so effektiv sind, aber ein Zehntel kosten, da ist das Geld wirksamer ausgegeben.
Das sind übrigens alles Überlegungen, die man unabhängig davon anstellen kann, ob man die Ukraine unterstützen will oder nicht.
Wenn wir die Ukraine fallenlassen, wird Russland weiter Kalten Krieg machen, und dann braucht es diese Waffen ganz genauso.