ramzessan schrieb am 18.05.2024 17:46:
Die Berichte sind "es wurden weniger Mittel und weniger Material bereitgestellt als zugesagt".
Und dass das immer und immer wieder passiert, das finden Sie nicht merkwürdig?
Nein, das ist völlig normal. Die Zusagen waren immer schon großzügiger als die Maßnahmen, das zieht sich doch durch.
Es ist nicht mal auf den modernen Westen beschränkt, sondern zieht sich durch alle Staaten und alle Zeiten.Zusagen müssen nicht zwangsläufig großzügiger oder übertriebener sein als die darauf folgenden Maßnahmen. Das zieht sich nicht durch alle Staaten in allen Zeiten.
Na doch, weitgehend. Das war schon in der Antike so, dass Unterstützungszusagen nicht immer zügig oder vollumfänglich eingehalten wurden.
Die Fälle, wo das geklappt hat, waren eigentlich nur die, wo der Unterstützer ganz unmittelbar einen Nutzen hatte. Ohne das dürfte es wirklich kaum Gegenbeispiele geben. Mir fällt nicht mal ein einziges ein, und ich habe doch einen ganz guten Überblick über die Geschichte.
Das ist nicht kaputt?
Sicherlich.
Und?Warum möchte man nichts daran ändern?
Warum glaubst du, es gäbe da nur einen einzigen Willen?
Manche wollen daran was ändern, andere nicht; solange keine Seite die Entscheidungen klar dominiert, ist es eben zögerlich.
Wie gesagt: der Ukrainekrieg dauert jetzt über zwei Jahre an, in denen außerhalb Europas ziemlich viel passiert ist. Wir reden hier nicht mehr über Zeiträume wie "über Nacht" oder "in wenigen Wochen". Ein "Wir könnten locker, wollen nur nicht" ist mir als Erklärung nicht gut genug. "Wir könnten locker, aber werfen uns immer die gleichen Knüppel zwischen die Beine, ka warum" noch weniger.
Deine implizite Annahme ist, dass es im Westen einen einzigen Willen gibt, dessen Entscheidungen vollständig umgesetzt werden.
Die stimmt einfach nicht. Es gibt Opposition, und die verzögert und reduziert jedes Engagement.
Übrigens nicht nur im Westen. Auch Diktaturen kennen das Problem, und Russland ist keine Ausnahme.