egalitarismus schrieb am 29.11.2022 22:43:
Aber einen Widerspruch muss ich Dir unter die Nase halten:
Auf den Sozialismus brauchen wir schon seit über 100 Jahren nicht mehr zu hoffen...
Also, wenn ich hoffe, dann ist immer die Zukunft gemeint. Da interessieren mich auch über 100 Jahre Vergangenheit nicht. ;-)
Wie gesagt, darauf hoffen/hofften wir (die Menscheit!) schon seit über 100 Jahren. Aber auch dieser Satz ist eigentlich falsch und zeigt damit den entscheidenden Konstruktionsfehler des Sozialismus:
Defacto hat noch nie die gesamte Menscheit auf den Sozialismus gehofft, was letztendlich das wesentlichste Fundament/die wesentliche Voraussetzung zu dessen Umsetzung wäre!
Und das meine ich gar nicht als abwertende, pessimistische Kritik am Sozialismus, sondern vielmehr als abwertende, pessimistische Kritik an der Menschheit!
Und angesichts von Epidemien die Weltgemeinschaft zum gemeinschaftl. Handeln zwingen? Niemals, da Zwang immer die Macht des Stärkeren durchsetzt. Auch derzeit in China. Die Frage ist, wie sehr will der Staat (die Partei) Macht als Zwang nutzen, und wofür? Mal so 800 Millionen Menschen aus extremer Armut zu befreien - na den Zwang würde ich mir als Betroffener auch gefallen lassen.
Da liegt wiederum für mich ein Logikfehler:
Epedemien breiten sich aus nach Naturgesetzen. Epedemien ist es grundsätzlich völlig wummpe, wie Einzelne oder Regierungen auf sie reagieren. Epedemien messen sich einzig und allein mit der Menschheit und den Maßnahmen, mit denen sich die gesamte Menschheit gegen sie wehrt. Und Epedemien nutzen eiskalt und subito jede Schwachstelle sofort aus, wo die gesamte Menscheit in Teilen zerfällt!
Natürlich kann man Epedemien zu Recht/zu Unrecht verharmlosen... ...natürlich kann man über die Maßnahmen gegen sie streiten... ...und man kann auch als Menschheit ehrlich darüber diskutieren, gegen welche Opferzahlen man best. Maßnahmen aufwiegen will...
...aber man sollte sich ehrlicherweise immer klar darüber sein, dass ein epedemisches
Virus nicht denken kann und trotzdem evolutionär eiskalt jede Schwachstelle, die die Menscheit ihr bietet, eiskalt und sofort ausnutzt!
Wir haben in der Welt Inzidenzen bei der Todesrate zwischen 50 und 500 zu 100.000...
... die Unterschiede sind hervorgerufen durch die unterschiedlichen Maßnahmen der Regierungen und die unterschiedliche Umsetzung/Nichtumsetzung durch die jeweiligen Gesellschaften und das ist nicht sozialistisch, weder von den Regierungen, noch von den Bürgern!
Ich glaube allerdings, dass eine Epedemie mit einer Inzidenz bei einer Todesrate von 5 oder 50 -je nach Maßnahmen- zu 100 sehr schnell zu sozialistischen Verhalten der Menschheit führen wird! Da meckert dann niemand mehr über eine Maskenpflicht oder eine strikte Isolation in der Wohnung, wenn sie hilft! Ob dieses sozialistische Verhalten dann tatsächlich Sozialismus ist, mag mal dahingestellt sein...
... wenn man weiß, dass die gleichen Menschen sich bei der Frage nach 50 oder 500 Toten pro 100.000 einen feuchten Kehrricht um ihre gesellschaftliche Verantwortung kümmern...
...die meisten von ihnen haben sich noch nicht mal mit der Frage beschäftigt, ob und ab welcher Todesrate sie denn dann angesichts einer Epedemie dann doch eher zu "sozialistischen Verhalten" tendieren würden. Nicht wenige von ihnen wissen noch nicht mal mehr, was "soziales Verhalten" eigentlich ist...
Meine Meinung!