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Avatar von tertium non datur
  • tertium non datur

mehr als 1000 Beiträge seit 03.05.2001

"Das Elend bürgerlicher Kritik..."

Ein Beispiel: Wenn der Kapitalismus dafür verantwortlich gemacht wird, dass es auch in Deutschland eine immer größere relative Armut gibt, dann wird eine Systemfrage gestellt. Richtig wäre es hingegen, nach dem Antrieb jener Menschen zu fragen, die das System lediglich so nutzen, dass es zu ihrem eigenen Vorteil und dem Nachteil anderer gereicht. Nicht ein System handelt hier, sondern einzelne, konkrete Menschen.

Vor einiger Zeit schrieb hier im Forum mal jemand den schönen Satz:
"Das Elend bürgerlicher Kritik liegt darin, die Systemfunktion für das Resultat eines moralischen Mangels der Akteure zu halten"
Das bezog sich damals zwar eher auf "Entscheider" und die Darstellung in den Medien, ist mir aber beim Lesen von Gerrits Pamphlet trotzdem mehrmals durch den Kopf gegangen.

Wobei ich nicht sagen will, dass Gerrit völlig falsch liegt, wenn er nach obigem Zitat weiterschreibt:

Der Haken ist, dass bei dieser Perspektive zwingend eine Selbstkritik eingeschlossen sein müsste. Und das ist offenbar vielen unangenehm

Ein schönes Beispiel wäre hier der Vergleich der Rezeption von TTIP und EPA (siehe/Suchbegriffe: "freihandelsabkommen+ostafrika")

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