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  • DJ Holzbank

mehr als 1000 Beiträge seit 03.09.2011

Re: zu Recht

demon driver schrieb am 04.06.2016 16:31:

DJ Holzbank schrieb am 04.06.2016 16:18:

Oder gilt die Flüchtlingswelle bei euch neuerdings als Form des Krieges?

Nein, aber erstens darfst du gerne du zu mir sagen,

Gern, wenn ich den Eindruck gewinne, dass du keine Gruppenpositionen vertrittst.

zweitens ist die Abwesenheit von Frieden nicht gleichbedeutend mit Krieg, drittens musst du angesichts von 9/11 dann doch schon etwas vergesslich geworden sein, der mindestens in Teilen antiimperialistisch motivierte islamistische Terror (nicht erst) seitdem ist unzweifelhaft ein kriegerisches Phänomen,

Lies doch mal wieder Zeitung.
Verschiedene Organe des US-Staates kämpfen seit mindestens zwei Jahren gegen die Veröffentlichung der Teile des offiziellen 9/11-Untersuchungsberichts, welche die saudische Beteiligung behandeln. Die saudische Regierung hat sogar gedroht, in dem Falle Dollaranleihen in riesigem Umfang auf den Markt zu werfen. (nachzulesen auf TP und anderswo)
Der Schwindel ist aufgeflogen. Finito. Es merkt nur keiner in dieser hochreflektierten Welt.

Und nun erzähle mir bitte nicht, dass Saudi-Arabien einen antiimperialistischen Kampf gegen die USA führt.

Der Überfall des Irak auf Kuweit im Jahre 1990 wäre das wohl letzte Beispiel für einen "Habenichts" gewesen, der ein reicheres Land überfallen hat. Ist mir im nachhinein eingefallen.

und viertens werden auch aus den einschlägigen Flüchtlingsregionen die den westlichen, wo noch vorhanden, Burgfrieden bedrohenden Phänomene vermutlich nicht bei – in Größe und Frequenz tendenziell weiter zunehmenden – Fluchtbewegungen bleiben.

Mir ging es um etwas anderes, als ich auf deine Behauptung antwortete, Frieden gäbe es erst, wenn "zwischen den Weltregionen kein extremes Gefälle mehr im Wohlstand herrscht".
Es stimmt bei Lichte besehen einfach nicht. :)

Arme oder ärmere Regionen gingen in den letzten Jahrhunderten weder kriegerisch gegen reiche Regionen vor, "um sich ihren Teil zu holen", noch sind die Migrationsbewegungen in dem Maße durch das Armutsgefälle motiviert, wie bei uns häufig geglaubt wird (homo-oeconomicus-Logik).
Ich drück's mal ganz banal aus: Die allermeisten Leute wollen einfach in Ruhe bei sich zuhause ein halbwegs zufriedenes Leben leben, entsprechend den regionalen Wohlstandsmaßstäben.

Buthan oder die Mongolei sind arme, aber isolierte Länder (schau mal in eine mongolische Jurte) und dennoch rennt dort kaum jemand los auf der Suche nach dem großen Glück. 6 Millionen syrische Kriegsflüchtlinge haben jahrelang unter den erbärmlichsten Umständen in den Flüchtlingslagern Libanons, Jordaniens und der Türkei ausgeharrt und tun es zum Großteil noch heute, weil sie anscheinend zurück in ihr Land möchten, in ihre Heimat!

Es ist der Imperialismus, der diese Menschen entwurzelt, ihre Lebensgrundlage untergräbt und damit ihre Bereitschaft erhöht, ja es oft sogar erzwingt, sich auf den weiten Weg zu machen. Was hat NAFTA in Mexico wohl bewirkt? Oder die von der EU erzwungenen Exporte der Hähnchenfleischreserven nach Westafrika? Oder der Abbau seltener Erze im Kongo? Oder die Baumrodungen in Borneo? Und so weiter. Demnächst ist die Ukraine dran.
Von den Ressourcenkriegen unter humanitärem Deckmantel ganz zu schweigen.

Solange das nicht gestoppt wird werden die Imperialmächte die ganze Welt durch den Fleischwolf drehen und die bürgerlichen Philanthropen werden währenddessen die Opfer jubelnd am Bahnhof begrüßen.

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