Teichhuhn schrieb am 04.06.2016 20:38:
Es ist keine Vermutung, sondern eine Feststellung, wobei von Optimalität nicht die Rede ist, und daß Kapitalismus so funktioniert (wenn auch nur für Minderheiten demokratische bzw rechtsstaatliche Vorteile bringend), wie hier ansatzweise beschrieben, kann durch zerschlagene anarchistische Ansätze nicht negiert werden - reaktionäre Kräfte waren in Spanien dummerweise machtvoller.
Viell. geben sich in der Zukunft für den Anarchismus neue Chancen, für Abschaffung nicht nur der Ausbeutung sondern auch der Demokratie als Herrschaftsform, in welcher Demokratie Handlangerin des Kapitalismus ist.
Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass eine radikale Reformation des Systems überlebenswichtig ist für den ganzen Planeten. Und die Beschränkung der Diskussion auf links/rechts-Bashing führt nicht zu den notwendigen Reformen. Dass ein Übergang von Wachstum zu Nachhaltigkeit (global!) zwingend ist, bestreitet niemand. Aber alle Politiker labern nur von Wachstum! Wie kriegt der Kapitalismus die Kurve zum Rückgang des Ressourcenverbrauchs und was kann der Monopolisierung durch internationale Konzerne entgegengesetzt werden?
Nie, und nichts. Das ist ja das Problem; dieses System ist nicht reformierbar. Sein grundlegendes Funktionsprinzip, beschrieben durch das Wertgesetz, aus dem folgt, dass die Menschen eines Wirtschaftsraums frühestens dann genug zu essen kriegen, wenn dessen Wirtschaft erfolgreich Profitmaximierung betreibt, erzwingt immer weiter reichende Ausbeutung von Ressourcen und Menschen und Umwelt. Eine nachhaltige Verbesserung der Lebensverhältnisse auf diesem Planeten erfordert die Überwindung, nicht die Reformierung dieses Systems, mitsamt Markt und Geld.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.06.2016 00:22).