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32 Beiträge seit 11.08.2024

Re: was genau ist eigentlich riskant an den "Spiel"?

hdwinkel schrieb am 11.08.2024 20:33:

maximus_h schrieb am 11.08.2024 19:59:

Es ist ja nicht so, dass die Ukraine viel zu verlieren hätte. Sie befindet sich bereits im Krieg, größere Teile des Landes sind verloren oder zerstört. Die Infrastruktur ist zerbombt, die Ökonomie am Boden, die fruchtbaren Böden entweder verseucht oder an westliches Kapital verpfändet.
Ein militärischer Sieg über Russland ist extrem unwahrscheinlich, dazu müsste dann der Westen schon all in gehen, was z.Z. aber nicht danach aussieht.

Der nahende Winter wird die Ukraine vor extreme Probleme stellen, es wird sich noch mehr Volk auf und davon machen.
Verhandlungen mit Russland würden Gebietsabtretungen bedeuten, Verzicht auf den NATO Beitritt. Ersteres würden die ukrainischen Faschisten nicht dulden, es könnte zum Bürgerkrieg kommen. Zweiteres würde der Westen nicht dulden.

Also, worin genau soll das Risiko eigentlich bestehen?
Klar, wenn es schlecht läuft, verliert die Ukraine die eingesetzten Brigarden samt Material. Das ist aber ohnehin in diesem Abnutzungskrieg der Fall. Beide Seiten verlieren Menschen und Material.

Ich bin mir gar nicht so sicher, ob Sie mit Ihrer Einschätzung richtig liegen.
Natürlich ist die Ukraine schwer getroffen, zumindest in den besetzten Gebieten, wo die Kampfhandlungen stattgefunden haben und immer noch stattfinden.
Das Leben in den unbesetzten Teilen ist vom Krieg insoweit geprägt, dass es Einschränkungen gibt und Angst vor den Rekrutierungen.
Alles in allem findet aber durchaus ein Leben statt. Die Parks in Kiev und Charkiv sind gut besucht, ebenso die Restaurants.
In Russland ist es noch krasser. In den großen Städten merkt man den Krieg praktisch gar nicht. Die Läden sind voll, ebenso die Restaurants. Die Bevölkerung mehrheitlich unpolitisch und desinteressiert.
Selbst in den eroberten Gebieten, z.B. in Mariupol findet ein halbwegs normales Leben statt, zumindest wenn man den Bildern auf X trauen kann, die Strandparties zeigen.
Die geflohenen Ukrainer in Europa und Russland sind dabei, sich ein neues Leben aufzubauen und sind zu Zuschauern geworden, wie die europäischen Bevölkerungen es von Anfang an sind.
In diesem Sinne ist es ein seltsamer Krieg. An einer langen Frontlinie, aber lokal begrenzt.

Betroffen sind eigentlich nur die wirklich Betroffenen. Die Militärs an der Front, die nach wie vor massenhaft sterben oder verstümmelt werden. Die Zivilbevölkerung in den Kriegsgebieten, die das Grauen hautnah erleben müssen.

Dieser Krieg kann jedenfalls noch sehr lange weitergehen. Bevölkerung ist noch genug da auf beiden Seiten. Ebenso der Wille, nicht zu verlieren.
Waffen und Munition gibt es reichlich und werden auch nicht ausgehen die nächste Zeit.

Die Ukraine als Staat ist schon länger am Ende, faktisch bankrott und nur durch den politischen Kredit des Westens am Leben gehalten. Das lohnende Geschäft ist in den Händen weniger Oligarchen, bzw. in den Händen ausländischer Kapitalisten.

Den Krieg hält die Ukraine immer schlechter aus. Das sich das unmittelbare Kriegsgeschehen auf die Ukraine und dort auf die Kriegsgebiete im Osten beschränkt, stimmt zwar, aber das Menschen in Kaffees gehen ist eben nicht gleichbedeutend damit, dass in der Ukraine ein normales, kapitalistisch geprägtes Leben stattfindet. Schon vor dem Krieg war die Ukraine einer der ärmsten Staaten Europas. Das hat sich jetzt noch verschärft. Jedenfalls für diejenigen, die nicht an westliche Gelder kommen.

Der Teil der Bevölkerung, der auf dem Schlachtfeld verheizt wird, fehlt der Wirtschaft. Diejenigen, die verstümmelt oder traumatisiert zurückkehren sind eine Belastung für die Wirtschaft. Der Teil, der ins Ausland geflohen ist, wird es sich dreimal überlegen, ob es sich lohnt in die Ukraine zurückzukehren.
Die Hoffnung des ukrainischen Staates liegt in der Nützlichkeit für westliche Interessen. So hat es auch Selensky schon ausgedrückt - wenngleich der sich noch mehr ausrechnet, als er letztlich bekommen wird.

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