Rolf Mützenich zeigt, dass er über den aktuellen Krieg in der Ukraine hinausblicken kann, indem er in seinem Vortrag ebenfalls formuliert:
„Im Übrigen sollten wir – so unwahrscheinlich es derzeit auch klingen mag – als langfristiges Ziel die Perspektive einer friedlichen Ko-Existenz mit Russland mitdenken. Auch wenn das Konzept der friedlichen Ko-Existenz unter völlig anderen globalen Rahmenbedingungen während des Kalten Krieges entstanden ist, sollten wir prüfen, ob ein solcher Ansatz auch in einer multipolaren Welt von Nutzen sein und vielleicht sogar dazu beitragen könnte, Spannungen abzubauen und Raum für Dialog und Diplomatie zu schaffen.“
Die Frage ist, inwieweit er sich in der SPD und dann später möglicherweise innerhalb einer CDU/SPD-Koalition mit seinem prioritär auf Zusammenarbeit und Diplomatie basierenden Ansatz durchsetzen kann. So ist es auch die Frage, ob es ihm gelingt, innerhalb der SPD eine friedenspolitisch engagierte Gruppierung um sich herum zu entwickeln. Natürlich wird hier auch der Druck der Friedensbewegung auf die herrschende Politik eine Rolle spielen, wenn sich der Widerstand gegen die militärische Eskalation noch verbreitern könnte.