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  • djadmoros

mehr als 1000 Beiträge seit 08.05.2005

»Unparteiischer Journalismus«

Was demon driver in dem von den Autoren zitierten Kommentar (und in seinen übrigen Kommentaren) übersieht ist, dass eine saubere, »neutrale« Recherche genau dadurch in dem von ihm gewünschten Sinne parteilich wird, dass sie die asymmetrischen Machtverhältnisse in der Darstellung der Realität durchbricht. Gerade weil »gesellschaftliche Verhältnisse« eine Asymmetrie der Machtverteilung aufweisen, die einen bestimmten Bereich von Fakten ausblenden, ist es der nüchtern berichtende Blick auf die unter- und fehlrepräsentierte Seite der Fakten, der die betreffende Parteilichkeit leistet.

Denn es ist in diesem Sinne parteiisch, Fakten journalistisch zu repräsentieren, die in einem jeweils herrschenden Diskurs gar nicht als Fakten vorgesehen sind. Bei demon driver hat dagegen recht offenkundig die Entscheidung zur Parteilichkeit Vorrang vor einer Prüfung der Fakten.

Und um welche Fakten es sich im Falle von demon driver handelt, ist völlig offensichtlich, wenn man nur ein bißchen mitverfolgt hat, was er so schreibt: es geht um solche Fakten, die vom herrschenden feministischen Diskurs ausgeblendet werden, nämlich die Praxis der auf dieser Grundlage erfolgenden öffentlichen Falschbeschuldigungen, des Totschweigens und der Lügen.

Die Ironie seiner Kritik besteht in diesem Falle genau darin, dass er völlig ignoriert, wie sehr es ein feministisches Establishment ist, dass bezüglich des vom Artikel aufgegriffenen Themas »aufgrund der gesellschaftlichen Verhältnisse am längeren propagandistischen Hebel« sitzt. Beim Thema Feminismus ist es demon driver selbst, der sich zum willfährigen Handlanger bestehender Machtverhältnisse macht, weil er den Kontakt zur Realität durch eine scholastische, ideologische Doktrin aus der feministischen Filterblase ersetzt hat.

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