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  • Alexander Durin

mehr als 1000 Beiträge seit 21.03.2013

Das Märchen vom Wasserstoff

Eine Wasserstoffwirtschaft in Schwedt ist ein blankes Märchen. Zunächst benötigt man viele Jahre Forschung und Entwicklung, um Wasserstoff in industriellem Maßstab herzustellen. In dieser Zeit werden die Arbeiter natürlich entlassen und die ganze Zulieferindustrie geht den Bach runter.

Dann ist es so, dass man eine Raffinerie nicht auf Wasserstoff umstellen kann, wie es im Spin heißt. Die Raffinerie muss abgerissen und die Wasserstoffanlagen neu gebaut werden. Man kann lediglich vorhandene Infrastruktur weiter verwenden.

Doch in Schwedt wird man keine Wasserstoffindustrie aufziehen. Denn dafür benötigt man Kavernen zum Speichern des Wasserstoffs. Und das sieht für Schwedt düster aus:

https://erdgasspeicher.de/erdgasspeicher/gasspeicherstandorte/

Es gibt lediglich ein kleines Feld (2 TWh Erdgas; im Vergleich der Gesamtspeicher Deutschlands: 240 TWh Erdgas) und das ist schon zu weit weg von Schwedt. Wenn es eine Wasserstoffwirtschaft jemals geben sollte, dann im Nordosten Deutschlands wo sich die großen Kavernenfelder befinden. Aber ganz bestimmt nicht in Schwedt.

Allerdings erübrigt sich das Thema Wasserstoffwirtschaft eh, weil es eine Totgeburt ist. Alle paar Jahre kam das Thema auf und verschwand wieder. Zum einen liegt das am katastrophalen Wirkungsgrad von 25-30% für die Wiederverstromung. Von den Investitionskosten schon abgesehen. Zum anderen kann Wasserstoff nicht in ausreichenden Mengen gespeichert werden, um den dargebotsabhängigen Wind- und Solarstrom auszugleichen.

Das Problem ist: ohne Wasserstoff keine Energiewende. Niemand ist aus Gründen der Ideologie und Gesichtswahrung bereit, einzugestehen, dass die so genannte Energiewende nicht funktioniert.

Anstatt abzusteigen, wenn man merkt, dass man ein totes Pferd reitet, kommt man auf die bekannten vielfältigen Ideen, wie man das tote Pferd dennoch reiten kann.

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