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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Re: Südlich des Jemen

Stephan Geue schrieb am 01.10.2024 16:31:

sollen sich beachtliche Gasvorkommen befinden. "Nichts zu holen" ist also möglicherweise eine etwas oberflächliche Einschätzung.

Das ist ziemlich sinnlos.

Entweder macht die Menschheit mit der Energiewende Ernst. Dann sind bereits heute mehr Gas- und Ölfelder erschlossen, als überhaupt noch gefördert werden dürfen.

Die Menschheit macht überhaupt nichts. Nationen machen etwas, Unternehmen und Individuen.

Pfft. Keine Haarspaltereien bitte. Die Aussage war auch so klar verständlich.
Und ja, "die Menschheit". Konzerne und Regierungen sind auch Teil der Menschheit.

Die Menschheit veranstaltet eine COP nach der anderen, und das Einzige, was sicher ist, sind die Spesen, die Flüge zum Veranstaltungsort und zurück und dass die Vereinigten Staaten ihr Militär von der US-Bilanz ausgenommen sehen wollen. Ich will nicht so weit gehen zu erklären, dass das alles Mist wäre, denn Handlungsbedarf sehe auch ich. Aber was ich ebenfalls sehe, ist ein jährlicher ungebremster Anstieg des CO2-Gehalts der Atmosphäre, ebenfalls einen weitgehend ungebremsten Anstieg der CO2-Emissionen weltweit

So isses, ja.

- es gab mal eine Delle 2020, vermutlich lockdown-bedingt,

Ist mittlerweile nicht mehr nur "vermutlich", sondern bestätigt. Die Kurve setzt sich mittlerweile fort, als hätte es den Lockdown nie gegeben.

aber nur bei den Emissionen, nicht beim CO2-Gehalt der Atmosphäre und damit beim klimatischen Effekt.

Emissionen auf Null runterzunehmen würde schon mal helfen, das verlangsamt den Klimawandel und senkt den Höchstwert - CO2 wird auch durch natürliche Prozesse aus der Umwelt entnommen.

Um unter 2° Erwärmung zu bleiben, reichen Nullemissionen aber nicht mehr, es muss für teuer Geld CO2 aktiv aus der Atmosphäre rausgezogen werden.

Ich sehe mich folglich bestätigt in meiner Einschätzung, dass all die Konferenzen und freundlichen Worte nicht das bewirken, was sie angeblich bewirken sollen.

Immerhin sorgen sie dafür, dass das Thema auf der Tagesordnung bleibt.
Und sonst gibt es nichts, was überhaupt etwas anschieben könnte.

Ich würde jedenfalls jedem von Gardinenpredigten abraten, dessen Land eine schlechtere Pro-Kopf-Bilanz vorzuweisen hat als dasjenige, an das die Predigt sich richtet. Und der Jemen lässt bislang - wahrscheinlich nicht aus edlen ökologischen Motiven, sondern weil das Land dafür einfach zu arm ist und schon seit längerer Zeit ganz andere Sorgen hat - die Gasvorräte dort, wo du sie belassen möchtest.

Darum geht es nicht.
Es geht darum, dass diese Spekulation auf Gasfelder eigentlich sinnlos ist. Da sollte niemand Geld mit einnehmen können.

Ich rede ja auch nicht vom Jemen, sondern von jenen, die dem Jemen an den Kragen wollen. Die Saudis waren da zuletzt recht aktiv, und die haben mit ihrem Öl auch überhaupt keine ökologischen Sorgen; da käm's auf etwas (ehemals) jemenitisches Gas dann auch nicht mehr an in der versauten Bilanz.

Das ist schon richtig. Eigentlich müssten die Saudis den größten Teil der CO2-Kompensationen bezahlen, die haben ja den Gewinn aus dem Öl eingestrichen.
Aber lass mich raten: Die zahlen genausowenig wie die Industriestaaten :-(

Oder sie macht damit nicht Ernst.
Dann bricht die Weltwirtschaft zusammen und niemand kann mehr eine weltweite Logistik organisieren, finanziell nicht und politisch/militärisch auch nicht.

Das mag so kommen.

Wenn ich mir so ansehe, wie lange die DB brauchen wird, um die Strecke im Ahrtal wieder aufzubauen... Jahrzehnte, sagen sie...
Gut, ist die DB, die ist finanziell ausgehungert worden. Aber die finanziell schwachen Institutionen werden ja nur die ersten sein, die nicht mehr genug Geld haben, um Schäden zeitnah zu reparieren, und mit steigenden Temperaturen gibt es einfach keine Grenze für die Schadensintensität.

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