wa schrieb am 01.10.2024 22:11:
Stephan Geue schrieb am 01.10.2024 12:07:
Aber wenn die Propagandisten schon ihre eigene Propaganda glauben, dann läuft doch was schief.
[...]
Es gibt doch kein sichereres Rezept für die Niederlage als die fortgesetzte Selbstüberschätzung!Die Folgen, wenn man der Propaganda der eigenen Seite zu glauben beginnt, koennen noch schlimmer sein, denn man kann so auch die Ziele des Gegners missverstehen, und entsprechend unangemessen handeln.
Richtig.
Das grosse Beispiel sind die angeblichen Expansionsgelueste Putins.
Wieso "angeblich"?
Egal, wie man dazu steht, dass (und wie) Russland die Lage an und in der Umgebung seiner Grenze kontrollieren will, besteht doch ein erheblicher Unterschied zu unterstellten Irrsinnsplaenen wir ein Durchmarsch bis an die alten Grenzen der UdSSR.
Für die Ukraine genau dieser Durchmarsch seit Kriegsbeginn immer und immer wieder als Ziel bekräftigt worden.
Die Aussage ist: Einen Waffenstillstand gibt es nur, wenn die Ukraine die Donbas-Oblaste und die Krim abtritt, aber das könne keinesfalls das Ende sein, das Ziel sei nach wie vor die ganze Ukraine.
Ich frage mich echt, wie man sowas einfach wegignorieren kann, wie du das hier tust.
Dennoch wird Leuten selbst in Westeuropa eingeredet, dass sie sich von Russland bedroht fuehlen sollen ...
Russland hat die deutsche Energieversorgung bedroht.
Putin bedroht die Staaten, die mal im Warschauer Pakt waren; entsprechende Ansprüche sind längst angemeldet.
Putin hat sogar in Schulbüchern hineinschreiben lassen, der Beitritt der DDR-Länder zur Bundesrepublik sei illegal und illegitim gewesen, dabei war er legal (im Rahmen aller anwendbaren Gesetze zulässig) und legitim (die Parteien in der Volkskammer waren von den DDR-Bürgern ausdrücklich dafür gewählt worden, diesen Beitritt zu machen). Wenn ein Staat beim eigenen Volk Lügen über die inneren Abläufe eines anderen Staates verbreitet, ist das immer eine Vorbereitung auf zukünftige Aggression, und damit ist klar: Russland bedroht auch Deutschland, und das ganz direkt.