Knipp versteht nicht, dass Covid-19 alles Mögliche ist (oder hat), aber ganz sicher kennt das Virus weder die menschliche Untugend der Ignoranz noch interessiert es sich für humane Sehnsüchte oder Pläne, um sie krude zu durchkreuzen; und als gesichert kann angesehen werden, dass Covid-19 nicht die geringste Ahnung von unserer "Zivilität" hat (ich übrigens auch nicht) und sich keinen Mikromillimeter schert um unser Selbstverständnis oder um irgendeine Art Endkampf. Es ist einfach da, und es funktioniert höchst autopoietisch.
Dabei gilt das Prinzip der ausschließlichen Selbst-Interessiertheit. Viren sind nicht an einer rationalen oder ethischen Gestaltung menschlicher bzw. gesellschaftlicher Verhältnisse interessiert. Und auch, wenn SARS-CoV-2 keinen eigenen Stoffwechsel hat, ist es doch eine Lebensform, d.h. lebendig; Coronaviren sind dynamische intrazelluläre Parasiten, die mittels eigener genetischer Baupläne Nachkommen erzeugen und deren Identität im Prozess der Selbstreproduktion aufrechterhalten. Sie nutzen überdies nicht nur den Stoffwechsel ihrer Wirtszellen (wobei sie die Kontrolle übernehmen), sie können ihr Wirtsspektrum auch erweitern und sogar die Artengrenze überspringen.
Richtig.
Wenn sich ein Virus in „Sauställen“ sauwohl fühlt, dann ist das doch kein Zeichen von böser Absicht seitens des Virus, sondern eher eingeforderte (oder soll ich lieber sagen: durch Bereitstellung von globalen Verbreitungswegen eingeladene?) Teilhabe am „Erfolg".
Man kann natürlich den vorherrschenden aktuellen planetaren Zustand der „Errungenschaften“ der distanzgeminderten und übergriffigen (gegenüber anderen Spezies) Killerspezies homo sapiens, die sich selbst gern als corona creationis bezeichnet, auch euphemistischer benennen.