So etwas wie den Maidanputsch muss Putin wohl vorausgeahnt haben. Jedenfalls hat er sehr schnell, und im genau richtigen Moment, als die Putschregierung noch nicht wirklich handlungsfaehig war, die Krim per Volksentscheid Russland einverleimt. Das war meiner Meinung nach sogar voelkerrechtlich legitim, nachdem das Voelkerrecht im Kosovokrieg vom Westen in dem Sinne geändert worden war. Natuerlich war damals nicht vorgesehen, dass diese Änderung Russland zugute kommen koennte. Dumm gelaufen!
Und ich denke, dass auch im Westen der Anschluss der Krim an Russland als Folge des Putsches von vornherein mit einkalkuliert war. Es war vorauszusehen, dass Putin nicht zuwarten konnte, bis sich Sevastopol auf Natogebiet befinden würde. Und wahrscheinlich hätte es Putin innenpolitisch auch schlecht rechtfertigen können, hätte er die russische Bevölkerung der Krim der prowestlichen und russenfeindlichen Putschregierung überlassen. Deswegen hat der Westen einfach zugesehen, ohne etwas zu unternehmen, und hat die "Annexion" lediglich propagandistisch ausgeschlachtet, und das zur Genüge.
Die "Rückeroberung" der Krim kann Russland nie zulassen. Die Krim ist nicht Cherson. Cherson waere ein netter aber schwierig zu haltender Brueckenkopf gewesen auf dem Weg nach Odessa mehr nicht. Und Odessa scheint für Putin wohl eh nicht mehr im Bereich des Möglichen . Es war also nur logisch, Cherson aufzugeben.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.11.2022 18:48).