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  • benu13

519 Beiträge seit 10.06.2015

Der wichtigsten Frage wird im Artikel ausgewichen

Der wichtigsten Frage wird im Artikel ausgewichen: Warum ist die US-Führung bestrebt, China einzudämmen?
Die Antwort liegt auf der Hand: Im Westen befürchtet man, dass die eigene Dominanz sukzessive untergraben wird, insbesondere dadurch, dass sich den Staaten des globalen Südens sowohl im Handel als auch bei der Finanzierung neue Alternativen eröffnen.
Betroffen wären besonders jene westlichen Länder, deren wirtschaftliche Substanz während der letzten Jahrzehnte am meisten gelitten hat, allen voran die USA und Großbritannien. Da sogar - wie die aktuellen kriegerischen Konflikte offenbaren - deren militärische Überlegenheit dahinschmilzt, verbleibt als letztes Instrument die Kontrolle des Finanzsektors.

Der US-Führung ist durchaus bewusst, dass der Verlust ihrer privilegierten Stellung ihre Autorität untergraben würde, sodass sich bislang wohlgesonnene Eliten anderer Staaten ihrem Einfluss entziehen könnten. Und da wirtschaftliche Einbußen unvermeidbar wären, könnte die eigene Bevölkerung rebellieren.
Dies ist ein starkes Motiv, den Aufstieg Chinas mit aller Kraft zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Kooperation und Konfliktvermeidung wären in diesem Sinne destruktiv, da das Ende des unipolaren Systems und der westlichen Dominanz beschleunigt eintreten würde.

Der Pekinger Führung dürften Interessenlage und Ziele der USA bekannt sein. Daher ist zu erwarten, dass sie von Scholz wie auch von anderen europäischen Staatslenkern eine klare Aussage über ihre Positionierung für den Fall abverlangen, dass die USA die Eindämmung Chinas auf die Spitze treiben. Dabei fällt der Blick auf Moskau, wo Putin nach eigenen Worten lange Zeit die Hoffnung hegte, dass die Europäer sich von ihren Interessen leiten und nicht durch Washington in eine Vasallenrolle drängen lassen würden.

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