OligarchenOsten schrieb am 07.09.2022 12:58:
CO2 ist hier völlig wurscht, selbst Luisa Neubauer ist für den Streckenbetrieb, Greta hat nix gegen AKWs.
Mit 100 AKWs in D würde der Strompreis nicht sinken, das hat nichts mit der Erzeugung sondern mit den Marktmechanismen zu tun:
100 AKWs würden 800 TWh produzieren, also mehr als den gesamten Stromverbrauch Deutschlands. Die würden dann in der merit order gleich hinter Solar und Wind kommen, und noch vor Kohle und Biomasse. Die Anzahl der Stunden an denen man Gas braucht, würde dramatisch sinken, vielleicht sogar auf 0. Und damit würde auch die Zahl der Stunden mit einem hohen Strompreis sinken.
Aber 100 AKWs sind illusorisch -- der Punkt ist nur: jede kwh Stunde AKW-Strom ist eine kwh weniger Gasstrom.
Bei den Marktmechanismen musst Du auch die Dynamik berücksichtigen. Bei hohen Strompreisen lohnen sich auch kapazitätserweiternde Investitionen. Im Prinzip das gleiche wie bei den Masken zu Beginn von Covid. Am Anfang war es eng, aber die hohen Preise haben einen Anreiz geschaffen, Maske zu produzieren, und nach ein bis zwei Monaten waren die Preise wieder auf normalem Niveau.
Das dauert bei Kraftwerken natürlich länger, weil die Vorlaufzeit höher ist, aber der Mechanismus ist der gleiche. Allerdings: Vorsicht vor dem Schweinezyklus.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweinezyklus