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  • schlamutzelnase

mehr als 1000 Beiträge seit 13.11.2015

Re: Nicht nur bei der Jugend: Linke halbiert, AfD verdoppelt

Umweltfreund82 schrieb am 29.05.2024 13:59:

Wenn du die Ergebnisse noch etwas detaillierter betrachtest, fällt auf, dass nur die AfD und die "Sonstigen" Stimmen gewonnen haben.

Alle anderen Etablierten haben durch die Bank weg Verluste einfahren müssen.

Nur um mal die Zahlen richtig zu stellen:

Waren meine Zahlen falsch?

DIE LINKE 5,4 Prozent (2018: 11,6 Prozent)
Es ist mehr als die Hälfte. 6,2 Prozentpunkte sind verloren gegangen. DIE LINKE ist knapp im Landtag drin, aber viel trennt sie nicht mehr von der Hürde.
Ein katastrophales Ergebnis, mehr Klatsche war kaum möglich.

AfD 20,5 Prozent (2018: 10,2 Prozent)
Verdoppelung der Protestwählerschaft innerhalb von 6 Jahren. Interessant wäre, ob hier nur die Kommunalparteien zugunsten der AfD abgewatscht worden sind, oder ob Landes- bzw. Bundespolitik den Ausschlag gegeben haben.

CDU 30,9 Prozent (2018: 37,9 Prozent)
7 Prozentpunkte Verlust - fast jeder fünfte Wähler (rund 18,5%) ist der CDU davongelaufen. Das ist ein größerer Verlust als bei der LINKEN - die CDU kann das aber trotzdem leichter verkraften und bleibt stärkste Kraft

SPD 16,5 Prozent (2018: 17,3 Prozent)
Hier scheint es wenig Verluste gegeben zu haben: nur 0,8% weniger Wähler. Vermutlich gab es eine gewisse Wählerwanderung: von der LINKEN zur SPD, von der SPD zu anderen Parteien. Die SPD wäre dann von einer Wählerwanderung betroffen, die kaum Spuren hinterlassen hat. Hier scheint der Abwärtstrend langsam ein Ende gefunden zu haben.

GRÜNE 1,7 Prozent (2018: 2,6 Prozent)
Effektiv ist dieese Partei ohne Bedeutung, wurde trotzdem abgestraft mit einem Verlust von 33% (0,9 Prozentpunkte Verlust). In Berlin dürfte das aber keine schlaflosen Nächte bereiten.

FDP 1,6 Prozent (2018: 3,1 Prozent)
Auch die FDP bekam eine Klatsche und verlor die Hälfte ihrer Wähler (1,5 Prozentpunkte). Hier dürfte es durchaus Stirnrunzeln in Berlin geben, da der Abwärtstrend der FDP bislang ungebrochen ist.

Sonstige 23,5 Prozent (2018: 17,2 Prozent)
Satte 6,3% mehr Wähler haben sich für eine Kleinstpartei entschieden. Ob das nun aus Protest oder Überzeugung passiert ist, ist reine Spekulation. Vielleicht sind viele ehem. LINKE-Wähler hier untergekommen, wenn sie nicht zur SPD gewechselt sind. Die BSW kann hier aus dem Vollen schöpfen, wenn sie antritt: potentiell sind, wenn man die Verluste bei der LINKEN berücksichtigt, aus dem Stand jeden Zehnten Wähler für sich gewinnen.

Kleinstparteien sind auf kommunaler Ebene oft Gruppierungen, die örtlich begrenzt agieren:
- in Erfurt erzielte "Mehrwertstadt" 10,1% (mehr als Grüne mit 7,5%)
- in Jena "BÜRGER FÜR JENA" 6,9%

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