Beaker schrieb am 28.05.2024 13:12:
Kazuko schrieb am 28.05.2024 12:36:
Theoretisch mag das so sein. Praktisch wirkt die politische Mitte tatsächlich ziemlich extrem auf mich, aber das mag - wie Du sagst - an meinem Standort liegen.
"Extrem" sagt nichts über die Ausrichtung, sondern nur darüber, wie stark man an seiner Ausrichtung festhält, wenn es darum geht Kompromisse zu schließen, bzw. wie weit man geht, um die Ziele durchzusetzen. Es kann auch eine extreme Mitte geben.
Und dann wäre da noch die Frage, ob das, was Du als die politische Mitte bezeichnest, auch wirklich die politische Mitte ist. Der statistische Versuch, die politischen Mengenverhältnisse zu ermitteln, wird Wahl genannt, krankt aber z.Z. leider an systematischen Fehlern. (z.B. der Nichterfassung von Nichtwählern)
Eigentlich müsste man alle zu einer Runde
https://www.politicalcompass.org
zwingen.
Aber hier zeigt sich schon, dass das Links-Rechts-Schema im wahrsten Sinne des Wortes zu eindimensional ist. Der politische Kompass fügt "libertär...autoritär" als zweite Dimension hinzu. (Wo man Dein "extrem" als autoritär einordnen könnte.) Ich würde noch als dritte Dimension hinzufügen, wie stark man sich humanistischen Werten verbunden fühlt.
Danke für den Link, das sehe ich mir bei Gelegenheit mal an.
Was links und was rechts ist, ist sicherlich ein sehr komplexes Thema, da gebe ich dir recht, gerade auch im Hinblick auf die humanistischen Werte. Vor ein paar Jahren gab es auf den NDS ein sehr lesenswertes Interview mit Rainer Mausfeld zum Thema ("Die Links-Rechts-Demagogie. Ein Interview mit Rainer Mausfeld.").