Schrittchen

Jetzt hat man der FDP die Entscheidung über den Fortbestand der Koalition in die Hände gegeben.

Dort lag sie schon immer.

Es mag auch eine Flucht vor der Verantwortung sein, dennoch ist das ein erstes Schrittchen in die richtige Richtung, nun müssten die grünen Minister folgen. Denn gerade die Aussenministerin und der Industrieminister sind die eigentliche Inkarnation all dessen, was in der vorgeblich um Versöhnung mit der Ökologie bemühten Partei in den letzten Jahren weiter schief gelaufen ist, nachdem sie sich schon von Fischer aufs komplett falsche Gleis hat setzen lassen.

Vielleicht gibt es ja noch ein Reservoir an grüner Basis, dem man jetzt das Wort erteilen sollte, das sich noch wenigstens vage erinnert, wozu man eigentlich in die politische Arena getreten ist. Jedenfalls nicht, um mit Tiernamen bezeichnete Waffensysteme zu befördern.

Auch in der SPD gibt es noch Leute, die sich an sozialdemokratische Inhalte erinnern. Diese sind zwar immer schon zu kurz gedacht, aber noch das Äusserste an Akzeptablem, was man von einem deutschen Parlament erwarten kann. Ein wenig aufdatiert kann man sie auch mit ökologischen zusammenbringen. Kombiniert wäre das eine Sperrminorität gegen die von Suchsland beschworenen Weimarer Verhältnisse.

Dieses Mal kommt die Gefahr nicht erst von den Rändern, deren rechter schon recht bedrohlich wirkt, sondern von der Mitte selbst. Deren TINA-Ideologie hat dahin gebracht, wo man jetzt steht.