Olle Knolle schrieb am 07.12.2024 21:35:
Das durch die Umstellung auf Kriegswirtschaft in Russland erzielte Wachstum wird ja hier im Forum gefeiert.
Und wir wollen ja bloß Rüstungsgüter für ein paar Milliarden mehr produzieren.
Eines hat man im Laufe des Ukrainekriegs wohl von Russland gelernt...
Ein zentraler Punkt der Strategie sieht vor, dass der Staat sich "ausnahmsweise in besonderen strategischen Fällen" an Unternehmen beteiligen kann. Wie das Handelsblatt bemerkte, stellt das in Deutschland bislang – zum Beispiel im Falle der Beteiligung am Sensorik-Spezialisten Hensoldt AG – die Ausnahme dar, anders als etwa im Nachbarland Frankreich.
Eigentlich ist das ein Eingeständnis, dass die neoliberale und marktradikale Agenda, die seit den 1980er Jahren die Wirtschaftspolitik weltweit beherrscht - mit ihrem schlanken Staat und wenig Eingriffen in die Wirtschaft - kläglich gescheitert ist. Ein zumindest teilstaatlicher Kapitalismus, den man Russland und China immer so gerne unter den Stichworten Wettbewerbsverzerrung und staatlichem Einfluss auf die Wirtschaft vorwirft, steht wohl auch in "Westen" kurz vor der Rückkehr.
Man könnte diese unnötige Schleife als Treppenwitz der Geschichte abtun, wären da nicht die immensen Verheerungen, die diese Politik überall auf der Welt angerichtet hat. Schade um die vertane Zeit in der man viele dringende Probleme dieser Welt hätte adressieren können statt Unmengen Geld in die Tasschen weniger umzuleiten.