Das Attentat fand auf dem Boden Östereich-Ungarns statt.
Das macht es ungefähr zu einer "internen Angelegenheit" wie etwa ein Terroranschlag in einem modernen Land dieser Tage. Die Serben wurden durch das russische Zarenreich direkt unterstützt, ob der Attentäter aber Geld oder Waffen erhalten hat, kann ich nicht beurteilen.
Die Korrektur nehme ich an: es gab ein Königreich Serbien vor 1914. Ich meine aber, dass Teile der serbischen Bevölkerung aber in Ungarn gelebt hat und damit der österreichisch-ungarischen Doppelkrone unterstanden. Darauf wollte ich hinaus. Die "Blankovollmacht" bezieht sich ausdrücklich auf den Feldzug gegen Serbien. Russland sah sich als Verteidiger der Serben und erklärte der Donaumonarchie den Krieg. Daraufhin gab's die Kriegserklärung des dt. Kaiserreichs an die Russen. Da nun die Russen ihrerseits auf ihr Verteidigungsbündnis setzen konnten, kam die Entente ins Spiel. Die Reihenfolge ist grundsätzlich die gleiche: die komplexen Bündnisverpflichtungen haben eine begrenzte Kriegsführung (der Straffeldzug der k.u.k.-Armee gegen Serbien) unmöglich gemacht. Und ja, der dt. Kaiser hätte wissen müssen, dass er nicht Russland den Krieg hätte erklären dürfen, sondern sich auf eine reine Verteidigung Österreich-Ungarns auf deren Gebiet hätte einigen müssen. Übrigens mit Rücksprache an die Entente.
Am Ende wollten ALLE den Krieg, sonst hätte ja irgendeiner HALT gerufen und verhindert, dass wegen eines Attentats ganz Europa in die Luft fliegt. Man wollte halt nicht. Damit ist eindeutig klar, dass es keine Alleinschuld geben KANN!
Ich möchte einfach nur eins loswerden: durch die revanchistische Einstellung der Entente gab's halt keinen wirklichen Frieden. Die erzwungene Abdankung des Kaisers hat die fehlerhaft konstruierte Weimarer Republik überhaupt ermöglicht, die innerhalb von 15 Jahren pervertiert worden ist, damit ein gewisser Österreicher die obersten Ämter auf sich vereinigen konnte. 12 Jahre später lag Europa in Trümmern. Zwischen einem Friedensvertrag, der keinerlei Erbarmen kannte mit dem Besiegten und einem neuen Weltenbrand lagen so grade einmal 21 Jahre. Es ist ungewiss, ob ein Fortbestehen des Kaiserreichs den zweiten Weltkrieg verhindert hätte. Aber er hätte in jedem Fall den Aufstieg der "Konterrevanchisten" rund um den Österreicher verhindert, die "Dolchstoßlegende" wäre stumpf geblieben und das Militär hätte sich nicht in seiner Ehre gedemütigt gefühlt.
Also Revanche ist ein schlechter Ratgeber sollte die Moral in der Geschichte sein. Könnten wir vielleicht diese Lehre heute nochmal anwenden? Oder ist das nicht so Mode, weil der "Bösewicht" diesmal im Kreml sitzt?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.01.2024 15:58).