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  • Eiger Nordwand

mehr als 1000 Beiträge seit 10.11.2018

Re: Desertec

Es wäre teuer geworden die Energieversorgung Europas entsprechend der Idee von Desertec umzugestalten (einige Billionen); doch schon mal darüber nachgedacht wo wir heute stehen könnten, hatten wir 2010 den Hebel entsprechend umgelegt...?

Teuer wäre es geworden, sicherlich mehrere Billionen Euro. Allerdings hat die gesamte EU ein BIP von ca. 14,5 Billionen Euro. Davon jährlich nur 1 % in so ein Projekt investiert, ergibt in 20 Jahren auch knapp 3 Billionen. So eine Sache ist auch nicht an einem Tag gebaut. Technisch ist das schon anspruchsvoll, aber auf jeden Fall beherrschbar. Die Gleichstromtrassen über das Mittelmeer geführt und den Strom in Südeuropa in das europäische Netz eingespeist. Wandlungs,-u. Übertragungsverluste treten zwar auf, aber sind bei der Menge an Sonnenenergie im nordafrikanischen Wüstengürtel nebensächlich. Auch im Winter ist dort ausreichend Sonneneinstrahlung vorhanden. Nachts laufen die Turbinen mit tagsüber aufgeheiztem heißen Speichermedium. Das einzige Problem sind manchmal auftretende Sandstürme oder eben Terroristen, die eine Anlage kapern und erpresserische Forderungen stellen könnten oder das Ding gleich wegsprengen. Der Stromüberschuß kann für Wasserstoffproduktion genutzt werden und durch die nötige Meerwasserentsalzung steht auch Süßwasser für die Landwirtschaft zur Verfügung. Schließlich war zu Zeiten des Römischen Reiches Nordafrika die Kornkammer des Reiches. Außerdem ist die Energiequelle Sonne dort am effektivsten beständig zu nutzen und man muss in Mitteleuropa keine wertvollen Landwirtschaftsflächen mit Solarplatten zupflastern. Nötige Fläche für die solarthermischen Anlage steht dort überreichlich zur Verfügung. Dann ließe sich auch über E-Autos oder noch besser, Autos mit Brennstoffzellenantrieb reden. Mit Brennstoffzelle kann man LKW und auch Traktoren betreiben. Gibt es doch alles schon.
Die Menschheit ist leider im Moment noch nicht zu sinnvoller Kooperation in der Lage. Für so etwas braucht man auch keine "New-World-Order", weil jeder seine Eigenständigkeit behalten kann.
Stattdessen werden bald 2 % des BIP in Rüstung investiert und dort im wahrsten Sinne des Wortes "verpulvert". Für Waffen, deren einziger Zweck ist, Menschenleben und Sachwerte zu vernichten.
Rheinmetall kann statt Kanonen auch Parabolspiegel produzieren und irgendjemand muss die Steuerelektronik und die hydraulischen Komponenten herstellen.
Ich weiß nicht, wie die Welt in 100 Jahren aussehen wird, aber wenn wir die letzten 100 Jahre betrachten, hat sich prinzipiell nicht viel geändert. Außer dass sich die Technik qualitativ verbessert und verfeinert hat.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.06.2022 09:19).

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