> Eines verstehe ich einfach nicht. Hier wird meist darauf beharrt das
> der Irak keine Massenvernichtungswaffen besitzt und daher ein Krieg
> unnötig ist. Im Umkehrschluß könnte das bedeuten, wenn die
> Inspektoren solche Waffen finden, wäre ein Krieg eventuell nötig.
richtig, könnte es bedeuten, muss es aber nicht, und ist auch von den
meisten hier nicht so gemeint, glaub ich. Ich betone auch manchmal,
daß ein Krieg unnötig ist, weil der Irak keine
Massenvernichtungswaffen besitzt, aber dann geht es mir darum, das
Hauptargument der USA, der Irak müsse gestoppt werden, weil er
Massenvernichtungswaffen besitzt, zu entkräften.
Die derzeitigen Verhandlungen mit Nordkorea zeigen aber ja sogar, daß
selbst die USA bereit sind, auch mit Ländern eine diplomatische
Lösung zu suchen, die nachgewiesenermaßen Massenvernichtungswaffen
bauen. (Und schließlich haben sie auch selber welche, das wollen wir
mal nicht geflissentlich übersehen). Massenvernichtungswaffen sind
nicht der Grund für einen Krieg zukünftigen Krieg am Golf! Streben
nach Demokratie und Freiheit für das irakische Volk ist es auch
nicht! Ein Feldzug gegen den Islam ist es auch nicht, es gibt weit
fundamentalistischere und intolerantere islamische Religionsstaaten
als den Irak. Und Rache für den 11. September ist es auch nicht!
(Obwohl Bush es natürlich hervorragend versteht, die Stimmung, die
nach dem 11. September in den USA entstanden ist, für seine Zwecke zu
nutzen) Es geht für Bush persönlich um eine Profilneurose seinem
Vater gegenüber, der sich schließlich als großer Staatsheld hat
feiern lassen dürfen, weil er 1991 den Irak so schnell in die Knie
gezwungen hat. Sowas will George W. auch! Damit Pappa ihm danach
vielleicht einmal im Leben sagt: "Ja mein Sohn, daß hast Du jetzt
fast so gut gemacht wie ich!" Aber mit dieser Profilneurose alleine
könnte Bush natürlich keinen Krieg anzetteln. Das funktioniert nur,
weil es genug mächtige und einflußreiche Leute in seinem Land gibt,
die ihn unterstützen. Und denen geht es natürlich nicht darum, Pappa
und Sohn glücklich zu machen, sondern um knallharte wirtschaftliche
Interessen, sprich: um Öl.
> Sollte man die Waffen dann nicht einfach durch die UNO zerstören
> lassen? Solange der Irak die Inspektoren gewähren läßt macht ein
> Krieg doch absolut keinen Sinn. Oder könne Soldaten im Kampf bzw. in
> der Besatzung sich einfacher im Land bewegen als UNO-Inspektoren?
Wie gesagt, zur kontollierten Vernichtung von
Massenvernichtungswaffen (wenn es denn im Irak welche gibt), soll
dieser Krieg bestimmt nicht dienen. Aber das macht sich in der
Öffentlichkeit doch einfach viel besser als wenn Bush sagen würde:
Ich führe diesen Krieg, weil Hussein mir ein persönlicher Dorn im
Auge ist und außerdem hätten wir gerne Zugang zu den dortigen
Ölquellen.
Mag sein, daß Saddam Hussein ein riesengroßes Arschloch ist. Ist
sogar ziemlich sicher so, hat sich echt genug zu Schulden kommen
lassen im Laufe der Jahre. (Hat aber ursprünglich keine Sau
interessiert, als er kurdische Dörfer vergast hat, das wurde dann
erst rausgekramt, als man Argumente gegen ihn brauchte). Aber z.Z ist
er ein riesengroßes Arschloch mit sehr wenig Handlungsspielraum.
George W. Bush hingegen ist auch ein riesengroßes Arschloch
(vielleicht in einigen Fällen ein wenig subtiler in seinen Methoden),
und zwar eins mit absoluter weltweiter Narrenfreiheit. Das kann doch
nicht angehen! Wir können doch nicht zulassen, daß mehrere hundert
tausend Menschen sterben (und darauf wird es bei einem Krieg am Golf
in kürzester Zeit rauslaufen, ist nicht übertrieben, war 1991 auch
so), nur weil der meint, international Cowboy spielen zu können. Da
kann die Welt doch nicht einfach so zugucken! Auch wenn's vielleicht
bequem ist und wir auch gerne was von dem schönen Öl hätten! Ganz
ehrlich, da bezahl ich lieber noch nen € mehr für mein Benzin und die
Leute im Irak bleiben am Leben!
kurz: Krieg nix wegen Massenvernichtungswaffen, Krieg wegen Öl!
Ciao,
Capella
> der Irak keine Massenvernichtungswaffen besitzt und daher ein Krieg
> unnötig ist. Im Umkehrschluß könnte das bedeuten, wenn die
> Inspektoren solche Waffen finden, wäre ein Krieg eventuell nötig.
richtig, könnte es bedeuten, muss es aber nicht, und ist auch von den
meisten hier nicht so gemeint, glaub ich. Ich betone auch manchmal,
daß ein Krieg unnötig ist, weil der Irak keine
Massenvernichtungswaffen besitzt, aber dann geht es mir darum, das
Hauptargument der USA, der Irak müsse gestoppt werden, weil er
Massenvernichtungswaffen besitzt, zu entkräften.
Die derzeitigen Verhandlungen mit Nordkorea zeigen aber ja sogar, daß
selbst die USA bereit sind, auch mit Ländern eine diplomatische
Lösung zu suchen, die nachgewiesenermaßen Massenvernichtungswaffen
bauen. (Und schließlich haben sie auch selber welche, das wollen wir
mal nicht geflissentlich übersehen). Massenvernichtungswaffen sind
nicht der Grund für einen Krieg zukünftigen Krieg am Golf! Streben
nach Demokratie und Freiheit für das irakische Volk ist es auch
nicht! Ein Feldzug gegen den Islam ist es auch nicht, es gibt weit
fundamentalistischere und intolerantere islamische Religionsstaaten
als den Irak. Und Rache für den 11. September ist es auch nicht!
(Obwohl Bush es natürlich hervorragend versteht, die Stimmung, die
nach dem 11. September in den USA entstanden ist, für seine Zwecke zu
nutzen) Es geht für Bush persönlich um eine Profilneurose seinem
Vater gegenüber, der sich schließlich als großer Staatsheld hat
feiern lassen dürfen, weil er 1991 den Irak so schnell in die Knie
gezwungen hat. Sowas will George W. auch! Damit Pappa ihm danach
vielleicht einmal im Leben sagt: "Ja mein Sohn, daß hast Du jetzt
fast so gut gemacht wie ich!" Aber mit dieser Profilneurose alleine
könnte Bush natürlich keinen Krieg anzetteln. Das funktioniert nur,
weil es genug mächtige und einflußreiche Leute in seinem Land gibt,
die ihn unterstützen. Und denen geht es natürlich nicht darum, Pappa
und Sohn glücklich zu machen, sondern um knallharte wirtschaftliche
Interessen, sprich: um Öl.
> Sollte man die Waffen dann nicht einfach durch die UNO zerstören
> lassen? Solange der Irak die Inspektoren gewähren läßt macht ein
> Krieg doch absolut keinen Sinn. Oder könne Soldaten im Kampf bzw. in
> der Besatzung sich einfacher im Land bewegen als UNO-Inspektoren?
Wie gesagt, zur kontollierten Vernichtung von
Massenvernichtungswaffen (wenn es denn im Irak welche gibt), soll
dieser Krieg bestimmt nicht dienen. Aber das macht sich in der
Öffentlichkeit doch einfach viel besser als wenn Bush sagen würde:
Ich führe diesen Krieg, weil Hussein mir ein persönlicher Dorn im
Auge ist und außerdem hätten wir gerne Zugang zu den dortigen
Ölquellen.
Mag sein, daß Saddam Hussein ein riesengroßes Arschloch ist. Ist
sogar ziemlich sicher so, hat sich echt genug zu Schulden kommen
lassen im Laufe der Jahre. (Hat aber ursprünglich keine Sau
interessiert, als er kurdische Dörfer vergast hat, das wurde dann
erst rausgekramt, als man Argumente gegen ihn brauchte). Aber z.Z ist
er ein riesengroßes Arschloch mit sehr wenig Handlungsspielraum.
George W. Bush hingegen ist auch ein riesengroßes Arschloch
(vielleicht in einigen Fällen ein wenig subtiler in seinen Methoden),
und zwar eins mit absoluter weltweiter Narrenfreiheit. Das kann doch
nicht angehen! Wir können doch nicht zulassen, daß mehrere hundert
tausend Menschen sterben (und darauf wird es bei einem Krieg am Golf
in kürzester Zeit rauslaufen, ist nicht übertrieben, war 1991 auch
so), nur weil der meint, international Cowboy spielen zu können. Da
kann die Welt doch nicht einfach so zugucken! Auch wenn's vielleicht
bequem ist und wir auch gerne was von dem schönen Öl hätten! Ganz
ehrlich, da bezahl ich lieber noch nen € mehr für mein Benzin und die
Leute im Irak bleiben am Leben!
kurz: Krieg nix wegen Massenvernichtungswaffen, Krieg wegen Öl!
Ciao,
Capella