Viele Deutsche haben sich zuletzt intensiv mit Russland beschäftigt, als Gorbatschow an der Macht war und die Mauer fiel. Danach war ja scheinbar alles in Butter - der Kalte Krieg war vorbei, wir lebten friedlich für immer zusammen im gemeinsamen Haus Europa, hurra.
Die Betrachter haben aber bloß zwanzig entscheidende Jahre in Russland übersehen. Das ist ein anderes Land jetzt, gekränkt, verletzt und ja, auch aggressiv. Gorbatschow ist heute der wohl am meisten gehasste Politiker in Russland. Weil, er hat ja das Imperium für nichts verschenkt. Mittlerweile wird bei vielen sogar ein Stalin besser angesehen, weil, gut, es gab Opfer, aber er hat ja das Imperium aufgebaut. Die nationale Erhebung Russlands wird befeuert durch die Propaganda von Putins Regime. Putin habe etwa durch solche Aktionen wie die Krim-Annexion Russland endlich wieder "von den Knien erhoben". Man darf gespannt sein, was da noch kommt.
Das sagt aber nicht, dass es auch in Russland noch viele gibt, die anderer Meinung sind. Man hört sie derzeit bloß nicht, und sie spielen politisch keine Rolle.
Das ist ein anderes Russland als zu Gorbatschows Zeiten. Es kann ungemütlich werden mit Putins Russland auch nur einen gemeinsamen Hausflur zu haben, meiner Meinung nach.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.04.2016 19:32).