Eine Kapitulation der Ukraine würde die Ukrainer wehrlos diesen Verbrechen aussetzen. Warum bist Du dafür?
Also ehrlich, ist das nur fahrlässig, oder schon böswillig? Ich habe mit keimen Wort geschrieben, dass ich für eine Kapitulation der Ukraine bin, aber vermutlich ist das die "Diskussionsstrategie", einfach mal etwas zu behaupten, damit man die gestellten Fragen nicht beantworten muss?
Ich bin für Verhandlungen zu einem Friedensschluss. Früher oder später wird es dazu kommen, denn jeder Krieg endet damit. Dabei kann und muss sich die Ukraine bis zu einem Friedensschluss selbstredend verteidigen (auch das ist eigentlich bei Verhandlungen durchaus üblich, dass weitergekämpft wird, bis eine akzeptables Ergebnis erzielt wurde). Es muss eine dauerhafte Lösung für die Ukraine und für Russland geben.
Ein Waffenstillstand wäre wünschenswert, aber man sollte sich nicht wundern, wenn er dauernd gebrochen würde, daher ist das aus meiner Sicht keine zwingende Voraussetzung für Verhandlungen.
Die Behauptung, Russland wolle nicht verhandeln, ist durch nichts belegt - dass die Verhandlungsparteien jeweils ihre Maximalforderungen in die Waagschale werfen, sollte klar sein, aber das kann man nicht ernstlich mit einem Verhandlungsergebnis verwechseln.
Als derzeitiges Hindernis für Verhandlungen sehe ich die kompromisslose Haltung der USA, die glauben - entgegen jeder historischen Erfahrung - dass man den Konflikt damit "lösen" könne, dass man Russland maximal schädigt, erniedrigt und zur Kapitulation zwingt - dem sich dann ein aufoktroyierte Siegfrieden anschließt, wo Russland alles akzeptiert, was man verlangt. Das wäre ein neues Versailles und trüge den keim für neue Konflikte, mithin wäre es keine Lösung.
Mir stellt sich die Frage, wann die USA erkennen, dass sie ihre Maximalforderungen ebenso wenig durchsetzen können, wie all die anderen Parteien.
Falls Du jetzt einwendest, über Verhandlungen entscheidet aber doch die Ukraine, so sollte das wohl so sein, realistisch betrachtet ist das aber nicht so - das Land ist vollkommen abhängig von westlicher Unterstützung - in jeder Hinsicht - und wird es auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hin sein (und war es im Übrigen schon vor dem Krieg). Die Show von Herrn Selenskyi kann nicht darüber hinwegtäuschen, wer das Sagen hat.
ES wäre wünschenswert, endlich mal die Interessen der betroffenen Menschen in den Blick zu nehmen und überzogenen geopolitische Ambitionen fallen zu lassen -das gilt im Übrigen für beide Seiten. Auch Russland musss nach dem Krieg ein Verhältnis zur NATO finden, dass seine Sicherheit gewährleistet, auch wenn vielleicht die Ukraine dort Mitglied ist.
Nur ein Ausgleich unter allen Beteiligten wird zu einem halbwegs stabilen Ergebnis führen - siehe Westfälischer Frieden. Je eher desto besser für uns alle.