Wenn es um russische Propagandakampagnen dann ist Uli Heyden ja nicht weit. Denn um einen Skandal, um Pressefreiheit oder um Zensur handelt es sich nicht. Und das Geflenne jener Kreml Pressesprecherin Maria Sacharowa zeigte schon in die richtige Richtung. Zar Putin sucht nach einem neuen Grund, um die Arbeit der ausländischen Presse in Russland weiter zu erschweren.
Ein deutsches Geldinstitut hat das Konto von RT Deutschland fristgerecht gekündigt - warum auch immer. Und andere Banken haben eine Neueröffnung abgelehnt. All dies ist bereits unzähligen anderen Kunden schon passiert - weil denen ein schlechter Ruf voraus eilt, weil die Bonität fehlt, weil die Bank ein schlechtes Geschäft ahnt. Oder auch aus politischen Gründen, weil das Geldinstitut meint, sich von solchen Kunden fern halten zu müssen. Manch Bürgerinitiative kann ein Lied davon singen.
All dies wäre nur dann ein Skandal, wenn eine Regierung einen entsprechenden Erlass herausgegeben hätte, der allen Banken eine Zusammenarbeit mit den Abgewiesenen verbietet. Das ist bisher niemals geschehen, auch RT Deutsch kann dazu keinerlei Belege vorzeigen. Solch ein Erlass wäre zudem ziemlich nutzlos - denn innerhalb der EU gibt es auch im Bankgeschäft keine Grenzen. Jeder könnte zur Not auch auf eine andere Bank innerhalb der EU ausweichen.
Ganz skuril wäre der Vorgang, wenn auch die Niederlassungen russischer Banken in der EU jene Kontoeröffnung durch RT Deutsch ablehnen würden. Beides sind Universalbanken - gerade für Firmenkunden gemacht. Und beide Banken gehören zu großen Teilen dem russischen Staat.
Aber daran haben jene Skandal-Inszenierer im Kreml ja nicht gedacht. Dass auch Russland Banken in Deutschland/Europa betreibt. Und die gerade vorgesehen sind, die ökonomische Zusammenarbeit zu unterstützen. Sonst hätten die Propagandisten sicher sich eine noch dümmere Geschichte ausgedacht, um die ausländischen Pressefuzzies einzuschüchtern
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.03.2021 13:02).