Systemverwalter schrieb am 19.03.2021 02:19:
Interessanterweise hat RT nach Anschlägen etwa in Wien etc. umgehend informiert, als ARD/ZDF Sendepause machten und auch NTV, WELT etc. (ja sogar französische und US-Sender) kaum etwas meldeten und Ross und Reiter (islamistischer Terrorismus etc.) nicht
nannten.
Es ist schon ein schlechter Witz, dass man als Bürger in einer führenden Industrienation
mit Zwangs-TV-Gebühren in beträchtlicher Höhe solche Informationen am schnellsten
und besten bei Russia Today ansehen muss.
Das die internationle Berichterstattung deutscher Medien größtenteils Schrott ist, ist leider nichts neues. Das merkt man besonders deutlich, wenn man sich im Ausland in räumlicher und zeitlicher Nähe zu einem solchen Ereignis aufhält oder die Gegebenheiten vor Ort kennt.
Als es 2013 in Kabul zu einem Bombenanschlag auf ein libanesisches, von Ausländern häufig frequentiertes Restaurant kam, gab es im deutschen Fernsehen nach zwei Tagen die ersten bewegten Bilder. Die wurden von Reuters übernommen, und den Text dazu sprach die ARD-Korrespondentin aus New Dehli, die so "die Lage vor Ort" schilderte.
Als es 2014 zur Randale auf dem Maidan und anschließend zum EU-geführten Putsch in der Ukraine kam, berichtetetn die ÖRR wochenlang aus Moskau statt aus Kiew. Gleiches beim Massaker der ukrainischen Nazis in Odessa oder dem Abschuss von MH17: kein Berichterstatter aus Deutschland vor Ort. Offensichtlich war es für 21 Korrespondenten in Moskau unmöglich, ein Ticket nach Kiew, Odessa oder Donezk zu lösen, obwohl das ihre Kollegen aus Österreich, dem UK oder Niederlanden schaffen.
Gleiches bei den Demonstrationen in Minsk voriges Jahr: wieder tagelange Berichterstattung aus Moskau, weil die 717 km ja unüberwindlich sind.
Und diese Leute, die nie vor Ort gewesen sind, wissen dann immer ganz genau, was passiert ist, und vor allem warum und wieso. Woher eigentlich?