Ammerländer schrieb am 18.01.2023 09:38:
Noch ein Klassiker:
Ludwik Fleck: Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache
Auch den werden Sie nicht lesen. Nun gut.
Sie haben eine Haltung, die bei Naturwissenschaftlern häufiger anzutreffen ist (bin selber Dipl.-Phys.). Man sollte aber auch als Naturwissenschaftler sich Gedanken über die philosophischen (hauptsächlich Wissenschaftstheorie) Grundlagen seiner Wissenschaft machen. Dann verliert man sehr schnell die Vorstellung von "nackten Tatsachen". Große Physiker wie Newton, Mach, Planck, Einstein, Heisenberg, von Weizsäcker haben das gemacht.
Alle Beobachtungen, die wir machen, sind theoriegeleitet.
Was für ein kontrafaktischer Nonsense!
Setzen Sie sich mal mit dem nackten Hintern auf eine heisse Herdplatte.
Und dann erklären Sie mir in aller Ruhe , was Sie gerade beobachten und von welcher Theorie sie dabei geleitet werden!
Allein schon die Auswahl dessen, was wir als Tatsache betrachten und was wir ignorieren, hängt vom Modell ab, das wir für die Wirklichkeit haben.
Ihr Modell ist einfach: schwarz und weiß. Es spricht vieles dafür. Man kommt gut damit zurecht in der komplexen Welt und viele haben das gleiche Modell.
Aber es gibt aber auch Leute, deren Weltbild ist komplexer.
Schwierig wird es, wenn Menschen ihr Weltbild mit der Welt verwechseln und meinen, dass sie die Wahrheit erkannt haben.
Bla, Bla, Bla,...
Was eine (wissenschaftliche) Tatsache ist, lesen Sie am besten bei Wittgenstein nach:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tractatus_logico-philosophicus
Aber darum geht es hier nicht.
Wo bleibt die Antwort auf meine simple Frage:
War der russische Angriff auf die Ukraine böse?
Ja oder Nein?
Und ich frage ganz explizit genau Sie mit Ihrem Modell und Ihrem Weltbild!
V E N C E R E M O S