hrwe schrieb am 07.06.2024 10:09:
new_nick_new_luck_2 schrieb am 06.06.2024 19:28:
Beispielsweise wird in diesen Kreisen behauptet, dass die Kriminalität immer mehr zunehme. Tatsächlich aber gab es in den letzten Jahren einen Rückgang von Schwerkriminalität. Solche auf Gefühlen statt auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aufgebaute alarmistische Meldungen sollen die Zustimmung zu autoritärer Staatspolitik erhöhen.
Da wird im ersten Satz von "Kriminalität" gesprochen, was im zweiten Satz aber zur "Schwerkriminalität" eingeschränkt wird. Zur gefühlten Alltagskriminalität sollte man mal die Bankangestellten seines Vertrauens fragen, zum Beispiel zum Thema Anzahl der Kartensperrungen aufgrund von Bankkarten, die sich im taschengediebstahlten Portmonnäh befunden hatten.
Nun ja, ich denke für das Sicherheitsgefühl ist die Schwerkriminalität wohl am relevantesten (und Wohnungseinbrüche, die wahrscheinlich nicht darunter zählen).
Dazu sind die Fallzahlen auch annähernd repräsentativ, während bei „Alltagskriminaltät“ viele Faktoren auf die erfasste Zahl Einfluss haben und man diese kaum als Indikator verwenden kann.
Na schau mal einer guck. Ich naives Dummerchen dachte, für "wissenschaftliche Erkenntnisse" werden alle Arten gleich behandelt. Aber du versuchst mir gerade zu verklickern, dass zwar für behördlich erfasste Fälle von Schwerkriminalität irgendein zugeordneter Zähler in einer Datenbank um eins hochgezählt wird, bei behördlich erfassten Taschendiebstählen aber erst mal ein Kommiittee jeden Einzelfall daraufhin prüft, ob er denn die Erhöhung des zugeordneten Zählers wirklich gerechtfertigt, oder doch eher mit Fuzzy Logic behandelt werden sollte. Da bleibt doch nur das persönliche Gefühl als Datenbasis übrig.
Wie auch immer, wenn über eine Gesamtmenge A (Kriminalität) eine Behauptung gemacht wird, dieser aber nur über eine Teilmenge B von A (Schwerkriminalität) widersprochen wird, ergibt sich doch automatisch die Frage: Und was ist mit C = A ohne B? Warum wird das nicht einmal erwähnt?